Der Wald in der Schweiz entwickelt sich gut, schützt vor Naturgefahren und ist vielfältig, so das Fazit des vierten Landesforstinventar (LFI 4). Damit es dem Forst so gut gehe, brauche es eine aktive Bewirtschaftung mit regelmässiger Verjüngung, schreibt der Verband Schweizer Waldeigentümer Wald Schweiz in einer Mitteilung.
Ungepflegter Wald wird anfälliger
Das LFI 4 zeige aber auch, dass immer mehr Wälder, vor allem in schwer zugänglichen Gebieten, seit Jahren kaum mehr bewirtschaftet werden. Diese Bestände sind laut Wald Schweiz anfälliger auf Krankheiten und Schädlinge und können den Auswirkungen des Klimawandels weniger gut trotzen. Darunter leiden die Waldfunktionen wie Lebensraum, Holzproduktion, Erholung oder die Reinigung der Luft.
Waldpflege sei mit der Holzernte verbunden – und genau hier liegt das Problem.
Rote Zahlen bei den Forstbetrieben
Laut Wald Schweiz schreiben viele Forstbetriebe schon «seit einiger Zeit» rote Zahlen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf können die steigenden Kosten für die Holzerei nicht mehr decken. Das habe mehrere Gründe:
- Tiefe Holzpreise
- Immer mehr kostspielige Zwangsnutzungen wegen Borkenkäfern, Trockenheit und Krankheiten
- Die zurzeit anfallenden Holzmengen können kaum verkauft werden
Keine Steuereinnahmen
Zwei Drittel des Schweizer Waldes werden von Privaten, Bürgergemeinden und Korporationen bewirtschaftet. Diese arbeiten ohne Steuereinnahmen, betont Wald Schweiz. Langfristig würden sich diese Forstbesitzer die aufwendige Waldpflege nicht mehr leisten können.
Angesichts der anstehenden Herausforderungen in Form des Klimawandels, des Borkenkäfers und sich ausbreitender Neophyten, ticke in überalternden Beständen eine Zeitbombe.
Schweizer Holz kaufen und Beiträge auszahlen
Um die schwierige Situation der Waldbesitzenden zu verbessern, stellt Wald Schweiz zwei Forderungen:
- Konsumentinnen und Konsumenten sollen inländisches Holz konsequent und vermehrt verwenden.
- Die Politik soll beispielsweise in der ganzen Schweiz flächendeckend finanzielle Beiträge für die Waldpflege leisten, wie sie Bund und Kantone in den Schutzwäldern bereits auszahlen.
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