Am 13. Januar konnte das Referendumskomitee 65'000 beglaubigte Unterschriften bei der Bundeskanzlei abgeben. "Der Schweizer Bevölkerung liegt der Artenschutz am Herzen", so die Schlussfolgerung der beteiligten Naturschutzorganisationen (Pro Natura, WWF Schweiz, BirdLife Schweiz, die Gruppe Wolf Schweiz sowie zooschweiz).
Artenschutz unterlaufen
Das Referendum war mit dem Argument ergriffen worden, das revidierte Jagdgesetz schwäche den Artenschutz. (Weiteres zu den Argumenten gegen das neue Jagdgesetz finden Sie im Artikel "Umweltverbände lancieren Referendum").
"Unbegründeter Widerstand"
In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben der Schweizer Bauernverband (SBV) die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) und JagdSchweiz, der Widerstand gegen die Revision des Jagdgesetzes sei "unbegründet".
Das neue Gesetz sei fortschrittlich und stärke Natur- und Tierschutz. Es biete folgende Vorteile bzw. Verbesserungen:
- Die Fachgerechte Nachsuche auf verletzte Tiere wird neu Pflicht
- Überregionale Wildtierkorridore werden vorgeschrieben (ermöglicht Wildtier-Wanderungen und reduziert mögliche Schäden für Land- und Waldbesitzer)
- Finanzielle Unterstützung für Arten- und Lebensraumförderung in Wildtierschutzgebieten und Wasser- sowie Zugvogelreservaten ist möglich
- Zusätzliche bis zwei Millionen Franken pro Jahr vom Bund für Schutzmassnahmen und Aufsicht in Schutzgebieten werden möglich
- Grössere Kompetenzen der Kantone
- Mehr Spielraum für die jagdliche Nutzung
- Bessere Regelungen für den Umgang mit Konfliktarten
Kantone werden Arten schützen
"Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass die Kantone ihren Schutzgedanken auch in Zukunft verfolgen und wenn nötig jagdbaren Arten von der Jagd ausnehmen werden, wenn ihr Bestand als zu gering beurteilt wird", wird Anton Merkle, der Präsident von JagdSchweiz in der genannten Mitteilung zitiert.
Revision war nötig
SAB, SBV und JagdSchweiz sind sich einig, dass es eine Revision des Jagdgesetzes braucht. Schliesslich sei das jetzige 40 Jahre alt und in der Zwischenzeit hätten sich die Bestände von Wolf, Kormoran und Biber stark vergrössert. Dadurch habe es auch vermehrt Konflikte mit der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung gegeben.