Die kalten Tage nach Ostern sorgten für einen Wachstumsstillstand bei den Reben, berichten die Autoren der Winzer-Info. Am 6. April, dem kältesten Tag der Frostperiode, wurden Temperaturen zwischen −1 bis −5,5°C gemessen.
Knapp unter 0°C reichen aus, um Schäden anzurichten
In einigen Bündner Lagen war der Austrieb gemäss Autoren bereits weit fortgeschritten, weshalb der Spätfrost zum Absterben junger Triebspitzen geführt habe. In der Deutschschweiz hat der Austrieb noch nicht begonnen und die Spätfrostschäden sind ausgeblieben. Mit dem kommenden Austrieb werde das Risiko deutlich grösser. «Sobald die Triebspitzen aus der Wolle sind, reichen bereits −1 bis −2°C aus, um Schäden an Blättern, Gescheinen und Trieben zu verursachen», heisst es.
Massnahmen gegen Spätfröste
Aktuell befinden sich die Reben an den meisten Standorten noch im Wollestadium (BBCH 05–07). Frühe Sorten sind im Grünpunktstadium (BBCH 09) und stehen kurz vor dem Austrieb. Gegen Spätfröste helfen folgende Massnahmen.
Frostruten: Falls diese vorhanden sind, noch nicht schneiden. Sie helfen bei Spätfrösten.
Paraffinkerzen: Erhöhen die Temperaturen leicht. Pro Hektare werden etwa 400 Kerzenbenötigt. Bei mehreren Frostnächten ist diese Massnahme teuer. Es sollen dann Prioritäten gesetzt und schützenswerte Parzellen bevorzugt werden.
Bodenbewuchs: Bewirkt Temperaturunterschiede um 2°C. Bodenbewuchs deshalb kurz halten. Aktuell sei ein Schnitt nicht notwendig, da er noch niedrig ist.
Weitere Massnahmen: Mit längerer Vorlaufzeit können gegen Frost Heizdraht, Motor-Wind-räder oder eine Frostschutzberegnung helfen.