Zwei Fragen brannten den Delegierten der Suisseporcs am 10. Mai 2023 im Wesentlichen unter den Nägeln: Wer wird neuer Präsident und wie soll der Markt wieder ins Lot gebracht werden? Die erste Frage war dank der Einerkandidatur des Alchenstorfers Andreas Bernhard schnell geklärt. Nur seine Vergangenheit bei der Fenaco wurde ihm als Schönheitsfehler angekreidet. Aus den Reihen der Delegierten war zu vernehmen, eine weitere Unterwanderung der Branche durch die Futtermühlen sei nicht erwünscht.
Produktion endlich reduzieren
Andreas Bernhard übernimmt das Ruder der Schweineproduzenten in keiner einfachen Zeit. Zwar sind saisonbedingt Angebot und Nachfrage im Lot, der dringend nötige Strukturwandel habe jedoch noch nicht stattgefunden, betonte der scheidende Präsident Meinrad Pfister. «Wer mit dem Gedanken spielt, die Schweinehaltung aufzugeben, soll das jetzt tun», gab er den Delegierten an seiner letzten Delegiertenversammlung mit auf den Weg. Es sei nun das Ende des Prinzips Hoffnung, nichts tun sei keine Lösung, ergänzte er und plädierte dafür, die Produktion nun endlich zu reduzieren.
Ansatz beim Jagerpreis
Dabei helfen soll ein neues Jagerpreismodell, das es erlaubt, den Jagerpreis so festzulegen, dass er das Marktgesehen schneller abbilden kann. Somit soll das Jagerangebot gesteuert werden, bevor sich die schweren Schweine in den Mastställen stauen. Das Modell soll nun den Schweineproduzenten vorgestellt und voraussichtlich im September eingeführt werden.