Nachdem kürzlich die Elsa eine Senkung ihrer Milchpreise um 1-2 Rappen angekündigt hat und der Verein Faire Märkte Schweiz öffentlich mit rechtlichen und politischen Schritten gedroht hat, beteiligt sich auch Big-M an der Diskussion. Die Basisorganisation für einen fairen Milchmarkt stellt in einer Mitteilung eine Auslegeordnung vor, in deren Zentrum eine Aktion in den Migros-Kühlregalen steht.
IP-Suisse-Milch für Fr. 1.10
Im Migros-Magazin von dieser Woche wird wie üblich fleissig für Aktionen geworben. Darunter IP-Suisse-Milch, unter der Eigenmarke M-Budget in der 2-Liter-Packung für Fr. 2.20. Big-M versucht, die Kosten rechnerisch nachzuvollziehen:
- Milcheinkauf: 81 Rappen
- Zuschlag für Wiesenmilchbauern: 4,5 Rappen
- Verpackung (geschätzt): 5 Rappen
- Pasteurisieren und Abfüllen (geschätzt): 25 Rappen
- Verkaufsmarge im Laden (geschätzt): 20 Rappen
«Dies ergäbe einen Verkaufspreis von Fr. 1,35 pro Liter», schlussfolgert die Basisorganisation. Angesichts des tatsächlichen Preises im Laden von Fr. 1,10 pro Liter sei das «Preisdumping, wie es im Buche steht».
Unsinnige Aktionen finanziert
«Es ist zu vermuten, dass der neue Marktabzug für die Finanzierung von solch unsinnigen Aktionen gebraucht wird», heisst es bei Big-M weiter. Falls diese Annahme falsch ist, fordert die Basisorganisation die Migros zu einer Offenlegung der genauen Berechnung dieser Auktion auf. Man stellt die Frage, welchen Nutzen sich die Detailhändlerin davon verspricht, hochwertige Wiesenmilch zum Dumpingpreis zu verkaufen
«Es lauert der Pleitegeier»
Aus Sicht von Big-M ist es niemals nachhaltig, den Verkaufspreis von hochwertigen Lebensmitteln unter den Gestehungskosten anzusetzen. Da liege schon der Pleitegeier auf der Lauer, Nachhaltigkeit habe eben ihren Preis. «Wer den nicht bezahlen will, sollte sich nicht mit der Umweltverantwortung brüsten», findet die Basisorganisation.