Acht Franken mehr pro Dezitonne forderte der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) bei den Preisverhandlungen für das Brotgetreide. In der Branchenorganisation Swiss Granum kam schlussendlich ein Kompromiss von 3 bis 5 Franken Erhöhung zustande. Zu wenig, findet die Interessengemeinschaft Bauern Unternehmen, wie sie in einer Mitteilung schreibt und bezeichnet es als «Versagen an allen Fronten».
Einmal mehr hätten es die Bauernvertreter nicht geschafft, eine angemessene Preiserhöhung durchzusetzen. «Ein leichtes Säbelrasseln der Verarbeiter genügt und alle nicken eine magere Preiserhöhung ab», schreibt die IG.
«Nicht das Problem der Getreideproduzenten»
Dass die Müller mit höheren Produzentenpreisen nicht konkurrenzfähig seien, ist gemäss der IG Bauern Unternehmen ein Problem der Politik, nicht der Getreideproduzenten, welche faire Schweizer Preise fordern. Es sei schamlos, heisst es weiter, dass das schwächste Glied in der Kette nun die Konkurrenzfähigkeit der Müller und nachgelagerten Betriebe mit tiefen Preisen sichern sollen. Dabei von einer Kompromisslösung der gesamten Wertschöpfungskette zu sprechen, sei heuchlerisch.
Mindestens 10 Franken mehr pro Dezitonne
Die IG Bauern Unternehmen fordert, den Brotgetreidepreis in einem ersten Schritt um 10 Franken pro 100 Kilo zu erhöhen, schreibt sie in der Mitteilung. Aufgrund der angespannten Situation müssten weitere Preiserhöhungen folgen.
«Wir wollen unsere Versorgungssicherheit nicht zugunsten der Margen im Detailhandel opfern», schreibt die IG. Zudem solle der Bundesrat aufzeigen, wie die Schweiz rasch vom Feld bis zum fertigen Brot wieder unabhängig und versorgungssicher werden könne.
Importdruck von Halbfabrikaten standhalten
Kritisch äussert sich die IG Bauern Unternehmen ebenfalls zum Import von Halbfabrikaten, die jedes Jahr um Tausende Tonnen zunehmen würden. Der Grenzschutz sei so anzupassen, dass Mühlen und Bäckereien dem Importdruck von Halbfabrikaten standhalten könnten, sodass sich ein solcher Import nicht mehr lohne. Die Arbeitsplätze in Mühlen und Schweizer Backstuben seien zwingend zu erhalten, so die IG Bauern Unternehmen.