Die Reihen waren etwas gelichtet an der DV von IP-Suisse in der Langnauer Ilfishalle. Die (Öko-)Heuernte ist in vollem Gang. Diejenigen Delegierten, welche am Mittwoch trotzdem gekommen sind machten Druck für speditive Abwicklung der Geschäfte, wie Präsident Res Stalder in seiner Ansprache betonte.

Res Stalder steigt aus der Milchproduktion aus

Rückblickend auf das vergangene Geschäftsjahr zeigte er sich erleichtert über die gute Getreideernte, die es erlaubt habe, etwas Lager anzulegen. Man brauche hier ein paar Tausend Tonnen Reserve, um die Versorgung gewährleisten zu können.

Was die Agrarpolitik angeht, zeigte er sich nach der Diskussion um die Gesamtschau eher ernüchtert. "Statt Sieger und Verlierer zu kreieren, müssen wir an unseren Stärken arbeiten", so Stalder. Mit Protest und Abschottung leiste man keinen Beitrag an die Problemlösung. Die Welt drehe sich nicht um die Schweiz, deshalb brauche es offenere Grenzen für unsere Qualitätsprodukte. "Ohne Handel, kein Wandel", so Stalder. Auch was AP 22+ angeht, brauche es Entscheide in Richtung offenere Märkte.

Stalder gab bekannt, dass er persönlich aus der Milchproduktion aussteigt, er wolle Ende Jahr aufhören. Das falle ihm aber nicht leicht, angesichts der schönen Kühe, die es zu verkaufen gelte. Er wurde von den Delegierten per Applaus für eine weitere Amtsperiode gewählt. Er amtiert seit 2005 als Präsident.

Zusammenarbeit mit Denner zahlt sich aus

Geschäftsführer Fritz Rothen rühmte in seinem Geschäftsbericht die Erträge aus der Zusammenarbeit mit Denner, die im August 2016 lanciert worden war. Seither habe man eine Verdoppelung des Absatzes von 25 auf 50 Mio kg Wiesenmilch erreicht. Denner habe mit seiner Wasserverdrängung im Markt auch dazu beigetragen, die Türen für Wiesenmilch darüber hinaus zu öffnen. Stark gewachsen ist laut Rothen dank dem Denner-Deal auch die Bekanntheit des Käfers.

Zufrieden zeigte sich Rothen auch mit einigen anderen neueren Projekten, etwa dem Quinoa-Anbau oder der herbizidfreie Kartoffelanbau. Er präsentierte auch einige interessante neue Ideen, etwa das Kräuterschwein sowie ein neues Biodiversitäts-Modul für den Hofraum.

Leichte Sorgen bereiten Rothen die Abstimmung von Nachfrage und Angebot beim Fleisch, wo offenbar ein leichter Überhang besteht. Für 2018 sei eines der Ziele, hier "etwas auszuglätten". Finanzielle Sorgen hingegen gibt es keine. Der Verband verzeichnete ein Jahresgewinn von gut 830'000 Franken.

Kritik am Glyphosat-Verbot

Ein Delegierter kritisierte im Verschiedenen die Kommunikation im Zusammenhang mit dem ab Ernte Vorkultur 2018 gültigen Glyphosat-Verbot im Getreidebau 18/19. Angesichts des heiklen Themas hätte man das nicht aus den Medien erfahren dürfen. Es gebe Produzenten, die aus Ärger über das Vorgehen kein IP-Getreide mehr produzierten.

akr

Den vollständigen Jahresbericht 2017 von IP-Suisse finden Sie hier.