Die zentrale Auswertung der Buchhaltungsdaten 2017 durch Agroscope zeigt ein durchschnittliches Wachstum des landwirtschaftlichen Einkommens von 5,6 Prozent. Das sei Augenwischerei, kritisieren die Schweizer Milchproduzenten (SMP) in einer Mitteilung. Je nach Betriebstyp gebe es riesige Unterschiede. So sei der durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 2017 beim Betriebstyp Milchkühe um 17 Prozent gesunken. Die SMP kritisieren, dass die Haltung von Raufutterverzehrern, obwohl standortgerecht, in der Schweiz wenig rentabel sei. Mit der AP 22+ müssten Korrektur erfolgen, fordert der Verband.

Auch der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) hat mit einer Stellungnahme auf die Veröffentlichung der landwirtschaftlichen Einkommen 2017 reagiert. In einer Mitteilung ist von einem "Verwirrspiel" die Rede. Wie jedes Jahr werde mit dem Betriebseinkommen, der Differenzierung von Berg- und Talregion und dem Einkommen pro familieneigene Arbeitskraft ein unübersichtlicher Zahlensalat angerichtet, der die Aussage über das Durchschnittseinkommen stark beschönige, heisst es in einer Mitteilung.

Die als "Durchschnitt" präsentierten Zahlen würden auf dem obersten Quartil der ausgewerteten Buchhaltungsresultate beruhen. Der SBLV betont, dass die Spitzenverdiener unter den Bäuerinnen und Bauern als Selbständigerwerbende pro Jahr rund 50'000 Franken verdienen und das inklusive Direktzahlungen. Man wolle nicht über diese Zahl klagen, so der SBLV, denn jede einzelne Person könne für sich selber entscheiden, ob sie weiterhin zu solchen Konditionen arbeiten möchte oder nicht.

lid