Lena Schindler Direktorin der HAFL freute sich am Anlass, aktuelle Informationen aus der Forschung mit dem Netzwerk der Fachhochschule zu teilen. "Für die Forschung ist ein guter Mix von Ideen von jungen Forschern und alten Forschern wichtig", ergänzt Peter Spring Leiter der Abteilung Agronomie. Folgende sieben junge Ideen wurden den Zuhörern präsentiert.

1. Nutzung neuer Technologien in der Bodenkartierung

Stefan Oechslin der Gruppe Bodennutzung und Bodenschutz präsentiert seine Idee im Bereich Bodenkartierung. Diese wird genutzt, um Informationen über den Boden zu gewinnen und auf einer Karte festzuhalten. In der Landwirtschaft können die Erkenntnisse nützlich sein, wenn es um das Wasser im Boden geht. Das Forschungsteam rund um Oechslin untersucht organische Böden. Um herauszufinden, was unter dem Boden ist, schauen die Forscher etwa mit Sonden hinein. Die Daten nutzen sie, um die Böden zu klassieren. In einer Datenbank sammeln die Forscher die Daten über den Boden. So kann etwa festgestellt werden, wo ähnliche Bodenbeschaffenheit aufzufinden sind. Die Landwirtschaft profitiert von den Ergebnissen, da so etwa bestimmt werden kann, welche Kulturen wo gut angebaut werden können.

2. Pflanzenschutzmittel und Trinkwasser

Barbara Eiselen aus der Gruppe Agrarpolitik- und märkte befasst sich bei ihrer Forschung mit einem sehr aktuellen Thema. Pflanzenschutzmittel und Trinkwasser. Dabei untersuchte sie unter anderem die ökonomischen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Beim Referat nahm sie auch die Konsumenten in die Pflicht. Sie hielt fest, dass die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden nach ökologischen Produkten oft nicht mit dem Konsumverhalten übereinstimmten. So wünsche sich der Konsument zwar Produkte, die ohne Pflanzenschutzmittel produziert wurden, beim Kauf treffe er dann aber die Entscheidung mit dem Portemonnaie. "Jedes Individuum trägt einen Teil der Verantwortung", so Eiselen.

3. Roboter und ihre Werkzeuge zur Unkrautregulierung

Martin Bauer der Gruppe Agrar- und Verfahrenstechniken stellte einen Roboter zur Unkrautvertilgung vor. Dieser funktioniert mit Hochfrequenzerwärmung. Er erfasst das Unkraut mit einem Laser und verbrennt es dann. Bisher gab es noch keine Feldversuche.

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4. Berufsbildungsentwicklung in Armenien

Johannes Brunner, Gruppe Wissenssysteme und -transfer stellte ein Projekt in Armenien vor. Er arbeitet mit einem Team daran, die Privatwirtschaft und die Berufsbildung zu vernetzen. Dazu erarbeiten sie einen Lehrplan. Zudem werden Lehrer in Weiterbildungen darauf sensibilisiert, mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten. Das System aus der Schweiz könne man nicht eins zu eins in Armenien übernehmen, trotzdem gebe es schon Fortschritte, so Brunner an seinem Vortrag.

5. Genomische Inzucht in Schweizer Nutztierrassen

Heidi Signer, Gruppe Tiergenetik sprach über die Inzucht bei Nutzierrassen. In ihrer Forschung untersuchte sie 34 Nutzitierrassen aus der Schweiz. Sie hielt beim Referat fest, dass einige Rassen gefährdet seien, da oft Tiere aus dem gleichen Genpool gepaart würden. Von neuen Möglichkeiten in der Forschung, wie etwa das Erfassen von genomischen Daten, könne die Zucht profitieren. Es sei weitere Forschung nötig, um zu überprüfen, ob bei den gefährdeten Rassen Handlungsbedarf bestehe, den Inzuchtskoeffizient zu senken.

6. Maschinelles Sehen und Bildverarbeitung

Philippe Aebischer, Gruppe Physik, Informatik und neue Technologien erklärte die Vorteile von maschinellem Sehen in der Landwirtschaft. Computer berechneten Bilder ganz anders als Menschen, so Aebischer. Abstrakte Werte wie Farben könne er in Zahlen verwandeln. So könne etwa das Weidemanagement optimiert werden. Der Computer berechnet zum Beispiel die Bodenbedeckung des Rasens. 2D-Bilder von Drohnen kann er in 3D-Bilder umwandeln. So könne etwa das Wachstum auf Feldern besser untersucht werden.

7. Arbeitsteilung in der Landwirtschaft - Muster und Entscheidungsfindung

Isabel Häberli aus der Gruppe ländliche Soziologie hat die Arbeitsteilung in landwirtschaftlichen Betrieb untersucht. Meist gebe es am wenigsten Diskussionen, wenn sich bei einem Landwirten-Ehepaar jeder auf seinen Bereich konzentriere. Aber dies sei nicht unbedingt von der Belastung her das Beste. Häberli untersuchte, wie Paare ihre Arbeitsteilung vornehmen. Ihre Forschungsgruppe führte Interviews mit verschiedenen Ehepaaren. Es zeigte sich, dass es verschiedene Einflüsse gibt auf die Arbeitsteilung. Etwa das Rollenverständnis, Werte oder Einfluss der vorhergehenden Generationen. Wichtig sei es, die unterschiedliche Wahrnehmung der Arbeiten der Frau und des Mannes zu beachten. Etwa gebe es ein Tool, welches Arbeitsaufwand festhält - "Labourscope".

asa