«Der regionale Naturpark Schaffhausen kann auf ein gutes Jahr zurückschauen», gab Geschäftsführer Christoph Müller an der Medienkonferenz vom Mittwoch bekannt. Nach vier Jahren Betriebsphase sei man gut auf Kurs. Gerade in der Pandemie habe sich gezeigt, dass der Naturpark das Richtige für die Region sei. «Regionale Wertschöpfungsketten sind resilient.»
Mehr regionale Produkte
Die beiden Hauptziele «Erhaltung und Aufwertung von Natur- und Kulturlandschaft» sowie die «Stärkung einer nachhaltigen Regionalwirtschaft» sieht Christoph Müller nicht als Widerspruch. Ein Beispiel dafür sei der neu lancierte Randen-Bus. Mit ihm konnte der Verkehr reduziert werden, trotzdem kamen die Ausflugsgäste ins Gebiet und konsumierten in Gaststätten.
Die Anzahl Betriebe und Produkte, die mit dem nationalen oder dem regionalen Parklabel arbeiten, ist 2021 gestiegen. Bei den Produkten liegt die Zunahme gar bei 17 Prozent. «Auf einigen Höfen stehen Generationenwechsel an. Die jüngere Generation hat viele Ideen für innovative Produkte. Das birgt ein spannendes Potenzial für den Naturpark», so Müller. 2020 wurde mit 129 regionalen Produkten 2,9 Mio Franken Umsatz erzielt.
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Ökologie in Wert setzten
Obwohl es für Restaurants eine grosse Umstellung sei, auf 60 Prozent regionale Produkte umzustellen, führen neun Betriebe die Bezeichnung Naturpark-Wirte. «Werden in Gaststätten Lokalprodukte angeboten, bleibt die Wertschöpfung gleich mehrfach in der Region», meinte Christoph Müller.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Naturparks Schaffhausen auf die Region untersuchte Aulis Pesenti in einer Bachelorarbeit. «Ich bin mit der Idee an den Naturpark herangetreten und bin auf grosses Interesse gestossen», entgegnete er auf Anfrage. Aus seinen Untersuchungen zieht er folgendes Fazit: Der regionale Naturpark Schaffhausen
- arbeitet effizienter als der Branchendurchschnitt.
- wandelt Mitgliederbeiträge in eine rentable Investition um.
- löst eine volkswirtschaftlichen Impuls aus.
- erhöht den Umsatz einer Mitgliedsgemeinde.
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Interessant für die Landwirtschaft hört sich das für 2022 geplante Projekt «Agrarökologie» an. Man wolle in Zusammenarbeit mit dem Schaffhauser Bauernverband ökologische Massnahmen noch besser in Wert setzten, erläuterte Christoph Müller. Es sei aber noch nichts definiert. Ausserdem müsse man aufpassen, dass es keine Doppelfinanzierungen gebe.
Weitere Informationen: www.naturpark-schaffhausen.ch