Weiterbildung am Morgen, 75. GV am Nachmittag. Die Zentralschweizer Viehhändler (ZVV) verbrachten kürzlich einen ganzen Tag im luzernischen Hildisrieden. Peter Schneider, Proviande, informierte dabei über die aktuelle Marktlage, den Konsum und die Produktion und das Vermeiden von Schlachtungen trächtiger Tiere. Und auch über erste Erfahrungen mit dem BCC-3, dem Taxierungsgerät im Schlachthof in St. Gallen.
Transporte beschäftigen weiterhin
Marco Gut, Kantonstierarzt Stv. der Urkantone, gab Inputs über die Transportfähigkeit, die Afrikanische Schweinepest und den neu erschaffenen Leitfaden «Handel/Tiertransport». Zudem informierte er die Viehhändler über Biosicherheitsmassnahmen und Fälle bei hochansteckenden Seuchen beim Geflügel.
Präsident Thomas Achermann begrüsste die Mitglieder am Nachmittag zur ordentlichen 75. Generalversammlung. Achermann erwähnte in seinem Jahresbericht, dass sich aktuell ein gesellschaftlicher Trend verstärke. Und zwar der Grundgedanke, der Nutzung von Tieren sehr kritisch gegenüberzustehen. Gespräche und Sensibilisierungen innerhalb der Branche mit allen Beteiligten würden immer wichtiger. So sei auch der Tiertransport immer noch eine zentrale Aufgabe von den Viehhändlern. Die zunehmenden Reglementierungen, Kontrollen und Strafanzeigen beschäftigen und belasten diese immer mehr, war zu hören.
Alle Anwesenden honorierten bei einer Abstimmung den Mehrwert der wöchentlich erscheinenden Wocheninformationen des Handels. Das Erstellen sei mit Kosten verbunden und diese müssten irgendwie bezahlt werden. Jörg Mettler, Seewen, Vorstandsmitglied und Sekretär des ZVV, stellte sich nochmals für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren zur Verfügung.
Druck auf Margen
Mit grossem Applaus und einer auf einem Holzbrett erstellten Abbildung einer Marktsituation in Sursee mit Franz Schurtenberger wurde der Beckenrieder gebührend nach 20 Jahren aus dem Vorstand verabschiedet.
Nach dem ordentlichen Teil orientierte Peter Bosshard, Geschäftsführer des Schweizerischen Viehhändlerverbands, mit was sich der Viehhandel in Zukunft auseinanderzusetzen hat. Unter anderem bereitet ihm der stets sinkende Tierbestand und die damit verbundene schwindende Handelsware Kopfzerbrechen.
Auch erwähnte Bosshard, dass der Handel am Markt unter enormem Handels- und Margendruck stehe. «Die Zitrone ist langsam, aber sicher ausgepresst», so Bosshard. Der Handel sei nach wie vor ein verlässlicher und äusserst anpassungsfähiger Partner in der Lebensmittelkette. Es sei zu hoffen, dass sich der Markt in naher Zukunft daran erinnere.