Der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) sucht einen neuen Präsidenten. Der Amtsinhaber Hannes Germann verlässt den Posten auf die nächste Delegiertenversammlung im April 2021 hin, wie Direktor Matija Nuic bestätigt. Germann amtet seit 2009 und wurde dieses Frühjahr erneut für eine volle Wahlperiode gewählt, hat aber bereits vor der Wahl angekündigt, dass er nach Ablauf der ordentlichen Amtszeit von zwölf Jahren zurücktreten wird.
Salzmann wäre «ein Brückenbauer»
Die Bewerbungsfrist für Kandidaten aus den knapp 20 Sektionen läuft noch bis Ende September. Der leitende Ausschuss wird dann Anfang Oktober die eingegangenen Kandidaturen sichten.
Ein politisch schwergewichtiger Kandidat steht bereits fest. Die Gemüseproduzenten Bern, Freiburg und Solothurn (GVBF) haben den Berner Ständerat Werner Salzmann bereits offiziell portiert, wie Vorstandsmitglied Beat Bösiger sagt. «Werner Salzmann hätte als Landwirtschaftsspezialist die Fähigkeit zwischen den Regionen und Sprachgrenzen als Brückenbauer aufzutreten», so Bösiger.
Würde Salzmann gewählt, wäre er der dritte SVP-Parlamentarier in Folge nach dem ehemaligen Nationalrat und heutigen Bundesrat Ueli Maurer sowie Hannes Germann. Vor Maurer war Melchior Ehrler oberster Gemüseproduzent, auch er ein Nationalrat, allerdings aus den Reihen der CVP. Für Bösiger wäre eine Wahl Salzmanns nach einem Aargauer, einem Zürcher und einem Schaffhauser turnusgemäss nicht verkehrt.
Produzenten können nicht Präsident sein
Keinerlei Ambitionen auf das Amt haben wie schon bei früheren Wahlen die Produzenten im Leitenden Ausschuss des VSGP. Dabei gehe es vor allem um die Rolle in den regelmässigen Spitzengesprächen mit den grossen Abnehmern. Das könne man nicht vereinen, sagt Beat Bösiger.
Dabei erhält er Unterstützung von seinem Kollegen Stefan Britschgi aus dem St. Galler Rheintal. Im Stellenbeschrieb habe man fast zwingend festgehalten, dass der Präsident nicht Produzent sein dürfe. Ein Präsident, der persönlich etwas zu verlieren habe, könne in diesen Gesprächen nicht mit der nötigen Härte auftreten, sagt Britschgi. «Einer der nur für Schönwetter-Gespräche eingesetzt werden kann, nützt den Produzenten nichts», hält der Rheintaler Produzent fest.