Andreas Frahm aus Neuengörs im Kreis Segeberg in Deutschland, züchtet die Raupen des Blutbären. Das ist ein Schmetterling, der auch Jakobskrautbär genannt wird. Rund 300 Millionen Raupen besitzt er auf seinem Hof, sagte er dem NDR. Das Besondere: Die Raupe des Blutbären frisst ausschließlich das Jakobskreuzkraut. In ihm sind Bitterstoffe enthalten, welche die Tiere vor Fressfeinden schützt. Der Raupe schmeckt das bittere Kraut, aber den Vögeln schmecken so die bitteren Raupen nicht. Ein cleverer Trick der Natur. Diesen Trick macht Frahm sich zu nutze. "Ich hatte einfach keinen Bock, jede Pflanze einzeln auszureißen", schimpft der Landwirt über das gelb blühende Jakobskreuzkraut.
Wenige Raupen auf dem Feld
Also siedelte er anfangs wenige Raupen auf seinem Feld an, heisst es auf der Website von topagrar. Die Raupen vermehrten sich und fraßen das Unkraut ab. Heute sind seine Flächen sauber, wie er dem NDR bestätigte. Aus seiner cleveren Idee von damals ist mittlerweile ein richtiger Vertrieb geworden. Pferde- und Rindviehzüchter aus dem ganzen Land rufen bei ihm an, um ein Raupen-Starter-Set zu bekommen. Das besteht aus 50 Tieren. Die können, an der richtigen Stelle ausgesetzt, ganze Weideflächen von dem gefährlichen Kraut nahezu befreien.
Echtes Problem
Besonders dort, wo Heu für die Winterfütterung gemacht wird, ist das gelbe Wildkraut ein echtes Problem. Normalerweise fressen die Rinder und Pferde die bitter schmeckende Pflanze nicht. Gelangt es aber in das Winterfutter, verschwinden mit dem Trocknen die Bitterstoffe. In dem Futter können die Tiere die Pflanzen nicht mehr auseinander halten, fressen das Jakobskreuzkraut und können an dem Gift verenden. Frahms einzige Bedingung für seinen natürlichen Unkraut-Vernichter ist, dass man sich von ihm erklären lässt, wie die Raupe auszusetzten ist. Und gegen eine kleine Spende für die örtliche Feuerwehr habe er natürlich auch nichts, betont Frahm.
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