Blühstreifen müssen sorgfältig gepflegt werden. Das ist wichtig, damit sich die Pflanzen im Anlagejahr, aber auch in den Folgejahren weiterhin gut entwickeln.
Grundregeln der Pflege
Hierfür gibt es gewisse Grundregeln, die vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) empfohlen werden:
- Jährlich zwei bis drei Mal mulchen
- Seitenbereiche der Fahrgassen mulchen und die Blühstreifen auf mind. 8 – 10 cm über dem Boden kappen, um die Vegetation zu schonen und Lichteinfall zu erhöhen
- Seitenauswurf in die Baumstreifen verlagern, um Nährstoffanreicherung und Unkräutern vorzubeugen.
Pflege im ersten Jahr
Die Pflege im ersten Jahr bildet die Grundlage für eine dauerhafte Etablierung der gesäten Pflanzen. Laut FiBL haben sich drei bis vier Schnitt- bzw. Mulchdurchgänge bewährt.
Erster Schnitt: Bei einer Pflanzenhöhe von etwa 30 – 40 cm. Verbessert die Lichtverhältnisse für die Keimlinge. Danach Mulchmaterial entfernen.
Zweiter Schnitt: Sechs bis acht Wochen später, um weitere Lichtkeimer zur Keimung anzuregen.
Dritter Schnitt: Bei Bedarf und starker Wüchsigkeit vor der Obsternte.
Vierter Schnitt (nur wenn nötig): Nach der Ernte im September/Oktober zur Regulierung der Mäuse und um das Risiko von Frostschäden zu mindern.
Pflege ab dem zweiten Jahr
Ab dem zweiten Jahr unterstützt ein drei- bis viermaliges Mulchen die Etablierung der angesäten Pflanzen und reduziert den Konkurrenzdruck durch Unkräuter und Gräser.
1. Mulchen: Sollte nach dem Baumschnitt erfolgen, nachdem das Schnittholz geschlegelt wurde. Schnitthöhe so hoch einstellen, dass die Blühstreifenpflanzen geschont werden.
2. Mulchen: Erfolgt zwischen Mitte Mai und Ende Juni, zwei bis sechs Wochen nach der Hauptblüte der ersten Blühstreifenpflanzen und der Obstbaumblüte. Die Lichtverhältnisse werden verbessert und die Dominanz der Gräser reduziert. Nicht während der Hauptaktivitätszeit der wichtigsten Nützlinge mulchen.
3. Mulchen: Im Herbst, nach der Sommertrockenheit und der zweiten Blüte der Streifen. Der Schnitt sollte vor dem Versamen der Gräser erfolgen.
4. Mulchen: Ein letztes Mal vor Ende Oktober – v. a. wenn die Vegetation sehr hoch ist – mulchen, um Frostschäden vorzubeugen und die Ausbreitung von Mäusen einzuschränken.
Die Blühstreifen sollten alternierend gemulcht werden. Dies gewährleistet, dass stets Bereiche mit blühenden Kräutern vorhanden sind, die sich versamen können. Zudem verbessert es das Nahrungsangebot für Nützlinge und Bestäuber.
Das FiBL-Merkblatt dazu gibt es hier.
Schön, bunt und nützlich
Dieser Artikel ist Teil des Beitrages Blühstreifen: Schön, bunt und nützlich – hier geht es zum Hauptartikel: Schön, bunt und nützlich