2019 gab es dreimal weniger Mostobst als im Rekordjahr 2018. Frostnächte Anfang Mai hatten regionale Ausfälle verursacht. Das Mostobstjahr war demnach kein einfaches, bilanziert Jonas Inderbitzin von Agroscope in einer Medienmitteilung. Inderbitzin hatte die Jury der Fruchtsaft-Prämierung geleitet.
Hoher Zuckergehalt als Herausforderung
Generell habe das Obst einen hohen Zuckeranteil gehabt. Das macht es laut Inderbitzin schwer, ein ausgewogenes Verhältnis von Zucker und Säure und gleichzeitig ein intensives Aroma zu erreichen. Dazu gebe es zwei Möglichkeiten:
- Das Mischen verschiedener Sorten
- Das Mischen verschiedener Fruchtarten
Generell sei die Qualität der 91 degustierten Fruchtsäfte und Cider von 50 verschiedenen Herstellern «auf hohem Niveau» gewesen. Zudem wurden diverse Kräuter als Mischpartner eingesetzt, was laut Mitteilung zuvor nicht erreichte Konsumentensegmente ansprechen könne.
Viele Gewinner haben Grund zum Feiern
In den verschiedenen Kategorien haben folgende Hersteller nach Meinung der geschulten Jury aus Fachleuten und Produzenten gewonnen:
- Am höchsten prämiert: Der Birnensaft mit zehn Prozent Apfelsaft von der Lohnmosterei Markus Müller aus Bonstetten ZH
- Kategorie Sonderfruchtgetränke: Der «Hopp» Mosterei Kobelt aus Marbach SG (ein kaltgehopfter Cider)
- Kategorie Cider: Der «Apple Dream Cider» der Mosterei Bussinger aus Hüttwilen TG
- Kategorie Süssmost: Der Saft von Andreas Klöppel vom Strickhof in Lindau ZH
Auch Verpackungen wurden ausgezeichnet
- Bei der Bag-in-Box: Laurance Jobin, aus Echichens VD
- Bei Glas: Cédric Kilchherr & Céline Eugster aus Founex VD
- Beim PET: Markus Müller aus Bonstetten ZH
Konsumenten bewerten zwei Säfte gleich
Die Konsumentenjury hat ebenfalls geurteilt und zwei Apfelsäfte punktgleich bewertet.
- Kategorie Getränke ohne Alkohol: Luc Bidaux, Grens VD und Heinrich Marthaler, Oberhasli ZH
- Kategorie Getränke mit Alkohol: Der Apfeldessertwein von der Mosterei Kobelt, Marbach SG
Alle Resultate finden Sie in der ausführlichen Tabelle des Schweizer Obstverbands.
So wurde beurteilt
Die Fachjury bewertete die Getränke nach Kriterien für den visuellen Eindruck (Farbton, Farbdichte, Trübstoffe) der Empfindung in der Nase (Intensität, Qualität, Komplexität), im Gaumen (Intensität, Qualität, Komplexität, Ausgewogenheit, Nachhaltigkeit) und dem Gesamteindruck.