Drahtwürmer sind ein bekanntes Problem in Kartoffeln. Grundsätzlich kann der Schädling überall auftreten. Doch durch den Wegfall von Insektizidbeizungen in den meisten Kulturen hat sich das Problem insbesondere im Mais und im Getreide verschärft – «die Keimlinge werden angefressen und verkümmern kurz nach der Saat», beobachtet Thomas Hufschmid vom Pflanzenschutzdienst am Landwirtschaftszentrum Liebegg.
«Plötzlich treten die Schäden in Kulturen auf, die man vorher nicht erwartet hätte.» Die Populationen der Drahtwürmer werden kaum mehr dezimiert. Feuchte Jahre wie 2021 begünstigen noch dazu das Auftreten in den oberen Bodenschichten und die Schädigung an den Wurzeln der Kulturpflanzen.
Feldhygiene verbessern
Um den Schaden möglichst gering zu halten, empfiehlt Thomas Hufschmid:
- Frühlingssaaten möglichst spät vornehmen
- Boden vorgängig ein-bis zweimal bearbeiten –Gerät je nach Bodenartund -zustand wählen
- Je nach Bodenart und Feuchtigkeit Bearbeitungsintensität entsprechend anpassen, um das Gefüge so wenig wie möglich zu stören
- Stoppelbehandlungen vornehmen
- Kalkstickstoff (teuer) – muss über die ganze Fruchtfolge hinweg eingesetzt werden.
Die Bodenbearbeitung ist eine wichtige Massnahme zur Drahtwurmregulierung. Denn durch sie kommen Drahtwürmer zum Vorschein, die vor allem mit zapfwellengetriebenen Maschinen getötet oder von Vögeln gefressen werden. Um den Boden mehrmals bearbeiten zu können, sollte man nicht direkt wieder säen, sagt Hufschmid.
Attracap interessant auch für andere Kulturen, aber ...
In Kartoffeln hat Attracap bis zum 31. Juli 2022 eine Notfallzulassung erhalten (auch für Biolandbau bewilligt). «Würden solche Produkte auch in Zukunft in anderen Kulturen genehmigt, könnte man einen permanenten Teilschutz aufbauen», wünscht sich Hufschmid. Allerdings liegen die Kosten derzeit bei über 500 Franken pro Hektare.