Wie bereits im letzten Jahr führte die Vermehrungsorganisation für Schaffhauser Saatgetreide (VOSS) ihre Generalversammlung schriftlich durch. Präsident Hansruedi Kramer zog eine durchzogene Bilanz zum Jahr 2021. Im Pflanzenbau sorgte der enorme Krankheitsdruck für grosse Herausforderungen. So kam der Pflanzenschutz an seine Grenzen, es gab teilweise sehr kleine Erträge oder gar Totalausfälle.
Zukunft ist gesichert
Zu reden gibt die Zukunft der Schaffhauser Saatgutaufbereitung. Denn die eigene Saatgutaufbereitung in der GVS wird bald Geschichte sein. Eine Modernisierung der Saatgut-Getreideannahme, die eigentlich dringend benötigt wäre, wird es aus Kostengründen nicht geben. Darum stellten sich viele Produzenten die Frage, wo in diesem Jahr das Saatgut abgeliefert werden kann. «Klar ist, dass die Ernte 2022 bei der GVS aufgearbeitet wird. Dies wird jedoch das letzte Mal sein», schreibt Kramer.
Die Ernte 2023 wird dann im Niderfeld in Wülflingen übernommen. Im kommenden Mai ist eine Informationsveranstaltung für die Saatgutvermehrer geplant. Schwerpunkte werden einerseits die Zwischenlagerung nach der Ernte und der spätere Transport ins Niderfeld sein. Der VOSS, den Ostschweizer Saatgutproduzenten und dem Niderfeld sei es wichtig, dass alle Produzenten gleich behandelt würden. Deshalb habe man die gesamte Logistik neu überdenken und regeln müssen. Die Beteiligten sind zuversichtlich, dass für den grossen Teil der Schaffhauser Saatgutvermehrer eine gute Lösung gefunden werden konnte.
Gewinn trotz tieferen Prämien
Im laufenden Jahr werden zwei neue Saatgutvermehrer aufgenommen, die ihre Probezeit gut gemeistert haben. Finanziell konnte die VOSS trotz weniger Umsatzprämien bei einem Ertrag von knapp 20'000 Franken einen Gewinn von 4600 Franken verbuchen.