An die chaotische Verladesaison im vergangenen Jahr denken die Aargauer Zuckerrübenpflanzer ungern zurück. Der damalige Logistikpartner war mit der Organisation des Bahntransports heillos überfordert. «Dieses Mal brauchen wir eine Kampagne, die reibungslos funktioniert», sagt Reto Frei, Präsident der Genossenschaft Rübenumschlag, neu mit dem Zusatz «Mittelland» statt «Aargau».
Zusammenarbeit mit SBB
Grund zu Optimismus gibt der neue Logistikpartner Trans Rail AG, der im Gegensatz zum Vorgänger mit der SBB zusammenarbeitet und sich gemäss Reto Frei sehr seriös mit den Vorbereitungen befasst. Lenzburg steht für den Verlad wieder zur Verfügung, möglicherweise auch Wildegg.
Die Genossenschaft Rübenumschlag hielt Anfang September ihre Generalversammlung ab. Schon im Juni hatten die Mitglieder an einer ausserordentlichen Generalversammlung eine Namens- und Statutenänderung genehmigt. Als Rübenumschlag Mittelland will die Genossenschaft den sogenannten freien Gebieten zwischen Rübenring Seeland und TO Frauenfeld eine Plattform bieten. Auf dieses Jahr hin gibt es gemäss Reto Frei einige Stationen, die sich noch dem Rübenumschlag anschliessen können.
LKW wird gemietet
An der Generalversammlung des Rübenumschlags haben die Mitglieder entschieden, während der Verladekampagne 2019 für drei Monate einen Miet-LKW einzusetzen. Damit sollen Vergleichszahlen für die Transportkosten gesammelt werden. Acht Chauffeure aus den Reihen der Mitglieder stehen dafür im Einsatz. Um den LKW möglichst auszulasten, wird er zusätzlich von den Zuckerfabriken für den Schnitzeltransport genutzt.
Der Rübenumschlag Mittelland startet seine Verladekampagne Anfang Oktober im Kanton Baselland und beendet sie voraussichtlich in Lenzburg in der Woche 50.
Aber noch sind die Rüben im Boden. Die Produzenten gönnen ihnen jeden Tag, um an Zucker und Masse zuzulegen. «Die Pflanzen sehen vielversprechend aus», freut sich der Reto Frei, der in Schafisheim Bio-Rüben anpflanzt.
Die Anbaufläche im Gebiet des Rübenumschlags ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Reto Frei erhofft sich von einer schönen Ernte und einer reibungslosen Verladesaison, dass sich wieder mehr Bauern für den Zuckerrübenanbau entschliessen. «Wir sollten an den Zuckerrüben festhalten, sie sind eine gute Kultur und bei guter Betreuung immer noch lukrativ», sagt er.