Dass in Plastik verpackte Kräuter eine ideale Brutstätte für Bakterien und Schimmel sein können, zeigt ein Test des Schweizer Konsumentenmagazins "Saldo". In der Stichprobe wurden in der Schweiz und in Deutschland 39 abgepackte Küchenkräuter – wie Basilikum, Koriander, Petersilie oder Schnittlauch – auf heikle Bakterien und Schimmel untersucht.
Zuvor wurden die Kräuter bei Detailhändlern in Basel, St.Gallen und Zürich eingekauft. Das Ergebnis: Nur 6 von 39 Produkten erhielten eine gute Note. 24 waren ungenügend und 9 sogar schlecht.
Resistente Keime und Schimmel
Experten fanden unter anderem antibiotikaresistente ESBL-Keime. Diese sind zwar für gesunde Menschen nicht gefährlich, können bei geschwächten Personen aber Infektionen auslösen, die sich nicht mehr mit Antibiotika behandeln lassen und tödlich enden können.
Der Saldo-Test zeigte zudem, dass abgepackte frische Kräuter erhöhte Schimmelwerte aufweisen. Schimmel ist an sich nicht gesundheitsgefährdend, kann aber Allergien auslösen oder hitzeresistente Gifte bilden, die wiederum Erbrechen und Durchfall verursachen können.
29 Proben hatten die Richtwerte, welche die deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie empfiehlt, überschritten. Sechs waren sogar über den Warnwerten. Behördliche Grenzwerte zu Schimmel auf abgepackten Kräutern gibt es nicht.
Detailhändler nehmen Stellung
Bei Denner wollte man sich laut "Saldo" nicht zu den Ergebnissen äussern. In einer Filiale in der Stadt Zürich konnten anhand des Tests erhöhte Schimmelwerte nachgewiesen werden. Migros und Coop verweisen hingegen auf die fehlenden Grenzwerte. Zudem betonen beide, dass sie die Funde von antibiotikaresistenten Keimen ernst nehmen würden.
Bei Manor – auch hier gab es erhöhte Schimmelwerte bei abgepackten Kräutern – heisst es, dass die verpackten Küchenkräuter naturbelassen und nicht im genussfertigen Zustand wären. Kräuterproduzent Egli's AG argumentierte ähnlich. Man rät den Kunden, verpackte Kräuter vor dem Verzehr zu waschen.