Etwa drei Viertel der Schafbestände in der Schweiz gehören noch keiner Organisation an, sagte Präsident Martin Keller an der ersten DV von Schafe Schweiz in Safenwil AG. Diese Situation habe dazu geführt, dass in der Schafbranche nie eine Einigkeit gefunden wurde, erklärte Gastgeber Toni Felder, der einen Schlachthof mit Laden führt und jährlich 7000 Schafe vermarktet.
Jahresbeitrag: 10 bis 100 Fr.
Über zwanzig Schafhalter und Schafhalterinnen haben sich versammelt, um mehr über das weitere Vorgehen von Schafe Schweiz durch deren Präsidenten Martin Keller zu erfahren.
Der Branchenverband war erst 2018 gegründet worden und verzeichnet derzeit bereits 240 Mitglieder mit über 60 000 Schafen. Mit dem Eintritt des Berufsschäferverbands, des Spiegelschaf-Zuchtvereins und der Ostschweizer Schafhalter-Vereinigung hat man wichtige neue Mitglieder erhalten. Ohne Gegenstimme bewilligten die Stimmberechtigten den zuvor viel diskutierten Jahresbeitrag. Jedes Mitglied bezahlt je nach Herdengrösse mindestens Fr 10.– bis maximal Fr 100.–.
Schafe Schweiz hat neu Einsitz in den nationalen Fachausschuss Moderhinke und in die nationale Begleitgruppe TVD genommen sowie Aussprachen mit Bund und Politik geführt. Die Bundesverwaltung hat auf Intervention von Schafe Schweiz offenbar eingesehen, dass die Schafbranche anders tickt als die Halter von Grossvieh: Aufgrund der verschiedenen Haltungssysteme (Alpung, Winterweide, Wanderherde) und den öffentlichen Märkten ist die TVD-Einführung hier mit viel mehr Aufwand verbunden.
Was macht der SSZV?
Im Weiteren will der Vorstand bei der Vermarktung ansetzen, Mitglied bei Proviande werden und sich für tiefere Preise für Laboruntersuchungen bei der Moderhinkebekämpfung sowie für Ohrmarken stark machen.
Offen ist noch, ob auch der Schweizerische Schafzuchtverband (SSZV) einsteigen will. Dieser war zuletzt vor allem mit internen Querelen beschäftigt. Laut dem neuen Geschäftsführer Christian Aeschlimann ist Zusammenarbeit wichtig, allerdings müssten hier unbedingt auch die Ziegen einbezogen werden.