Endlich, nach zwei Jahren konnte die Fleischrinder-Auktion der Rassenclubs ohne Zertifikate, Gesichtsmasken und ohne Abstandsregeln durchgeführt werden. Der Besucheraufmarsch war deshalb an der Hybrid-Auktion vom 23. März 2022 in der Vianco-Arena in gewohntem Rahmen. Gut sei aktuell die Nachfrage nach Produkten aus Mutterkuhhaltung, betonte der Auktionator Urs Jaquemet zum Start der Auktion. «Natura Beef gilt 12 bis 13 Franken, Natura Veal 16 bis 18 Franken und auch abgehende Kühe bringen mit mehr als 10 Franken je Kilo Schlachtgewicht aktuell viel Geld», rechnete er zum Start der Auktion aus. Deshalb verfügten die Viehzüchter jetzt über das Geld, um es in qualitativ gutes Zuchtvieh zu investieren.
Gute Preise für gute Qualität
Und es zeigte sich, dass dem so ist. Von den aufgeführten 14 Stück Limousinkühen mit Kälbern, trächtigen Rindern und Absetzern wurden alle verkauft; zu einem Durchschnittspreis von 4907 Franken. Am teuersten war die grossrahmige, vierjährige Kuh «Valais» vom Plantahof mit Abstammung vom Stier Burris Saturn und einem 5-monatigen, 250 kg schweren Stierkalb. Zusammen galten sie 7000 Franken.
Weibliche Limousin-Absetzer gingen für 2700 bis 3700 Franken weg. Bei den Kühen wurde die sechsjährige Kuh Trojana vom Züchter Franz und Anita Burri-Meier aus Dagmersellen LU für 5400 Franken verkauft. Die mit 92 Punkten in der Synthese ausgezeichnete Kuh errang bereits zweimal den Preis «Kuh des Jahres» bei den Limousin.
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Von den 5 aufgeführten Angus fanden vier einen Käufer zu 5025 Franken im Schnitt und von den 14 angebotenen Simmental fanden 12 einen Käufer für 4925 Franken im Schnitt. Die aufgeführten 13 Aubrac waren bis auf zwei Absetzer alle Kühe mit Kalb. Davon konnten neun Angebote verkauft werden zu 5117 Franken im Schnitt. Die Qualität der aufgeführten Tiere war überdurchschnittlich.
Auch weiterhin online mitbieten
Der Auktionator und Geschäftsführer der Vianco, Urs Jaquemet, war am Ende der Auktion zufrieden mit dem Verkauf. «Nutzvieh ist sehr gesucht und die Schlachtviehpreise sind hoch und deshalb ist jeder Viehbauer gut beraten, wenn er jetzt im Frühjahr seine Herde ergänzt», erklärte er nach der Auktion. Die Nachfrage nach Schlacht- und Nutzvieh bleibe auch in nächster Zukunft gut, macht er die Prognose. Es gebe keine Anzeichen, dass die Schlachtviehpreise in nächster Zeit sinken würden.
Die Fleischrinder-Auktion der Rassenclubs wurde als Hybrid-Auktion durchgeführt, das heisst, wer von Zuhause aus die Auktion online mitverfolgte, konnte, wenn er vorher den entsprechenden Link verlangt hatte, online mitbieten. «Besonders online-Bieter aus der West- und Ostschweiz sowie aus Graubünden kauften rund einen Viertel der Tiere und belebten so die Auktion», betonte er. Die in der Corona-Zeit aus der Not geborenen Hybrid-Auktionen hätten sich bewährt und sollen deshalb wie bisher weitergeführt werden, erklärte Urs Jaquemet.