Die teilweise schon menschenfeindliche Meinung der mehrheitlich urbanen Bevölkerung schliesst den Menschen immer mehr von der Natur aus. Das Bewusstsein, auch ein Teil davon zu sein, geht in grossen Stücken verloren. Sinnfreie Aussagen wie «Der Mensch ist schlecht, die Natur ist perfekt», «die Menschen sollten reguliert werden und den Wildtieren Platz machen», «die Menschen sind nur Gast auf der Erde» oder «alle Tiere waren vor uns da – deshalb müssen wir uns unterordnen», zeigen das mit aller Deutlichkeit auf.
Durch die Erzeugung aller bekannten Produkte aus der Industrie haben wir zu viel Schmutz produziert und bis jetzt zu wenig darauf geachtet, wie das zu verhindern und wieder rückzuführen ist. Aber, dass beispielsweise jedes Lebewesen mit Verdauungsgasen täglich zum CO2-Ausstoss beiträgt und schon immer beigetragen hat, der Mensch sogar noch zusätzlich – seit er gelernt hat, Feuer zu machen und nicht etwa erst, seit er den Verbrennungsmotor erfunden hat –, wird ausgeblendet. Oder aber das Wissen darüber ist verloren gegangen. Wie es scheint, muss in den Schulen den Kindern wieder gelehrt werden, woher der Mensch kommt und wie wir entstanden sind. Jedenfalls gibt es keinen Grund, die Menschen dafür dermassen zu verachten.
Der Graben zwischen Stadt und Land
Ein weiteres Zeichen dieser rein ideologischen Meinung der oben genannten Bevölkerungsgruppe ist die Höherstellung der Tiere über den Menschen. Respektive nur gewisse Tierarten: Schaf nein – Wolf ja. Das schadet der Menschheit auf Dauer mehr, als es der Tierwelt einen Nutzen bringt. Spätestens unsere nächsten Nachkommen werden zu spüren bekommen, wie tief der Graben zwischen Stadt und Land geworden ist, wenn die heute aufgetragene grüne Gesichtsmaske abblättert und der Spiegel wieder das wahre Gesicht des dadurch herbeigeführten Tierleides, sowohl bei den Weidetieren wie auch bei den Grossraubtieren, zeigt.
Obschon ein Grossteil der Stadtbevölkerung mit ihrem Unwissen heute das Gegenteil behauptet, lebt die Landbevölkerung weltweit noch viel näher mit den Gesetzen der Natur und ist sich seiner Zugehörigkeit allzeit bewusst, mit grösstmöglichem Respekt zu allem, was lebt. Mit den Arbeitsmitteln, die ihnen vorgegeben werden, dem durch die Politik auferlegten, immer höheren Preisdruck, produzieren sie Nahrungsmittel für uns. Diese Menschen wissen noch, dass sich die Menschheit durch Evolution zu dem entwickelt hat, was wir heute sind, wie alle anderen Lebewesen auf der Erde auch – mit allen negativen wie positiven Eigenschaften.
Für Mensch und Tier gelten dieselben Naturgesetze
Wenn alle Lebewesen gleichwertig sind, d. h. gleiche Rechte haben sollen – und nicht, wie heute ein Wolfsleben für zehn Schafs- oder zwei Rinderleben –, dann haben auch für alle die gleichen Naturgesetze zu gelten, wie beispielsweise adäquates Verhalten gegenüber Nahrungskonkurrenten. Löwen töten Hyänen, Wölfe töten Schakale und unsere Hunde. So soll es auch uns Menschen gegeben sein, die Wölfe zu bejagen, die unsere Weidetiere töten.
Der Natur ist es egal, welche Gesetze in ihr gelten. Sie ist, wie sie ist. Evolution und Perfektionismus schliessen sich gegenseitig aus. Eins sein mit der Natur ist der Traum vieler Menschen. Meiner auch. Dies ist aber nur möglich, wenn man als Mitglied bewusst in ihr lebt und nicht versucht, sich auszuschliessen oder als Gast reinzukommen. Eins sein mit der Natur bedeutet für mich ganz einfach Menschen und Tieren zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen und alle so zu behandeln, wie auch ich behandelt werden möchte.