Es tut sich etwas in Europa. «Eine internationale Bürgerinitiative wird wesentliche Konsequenzen für die Kälberhaltung in den Ländern der Europäischen Union haben.» Das vermeldet der Verein Rindergesundheit Schweiz (RGS) auf seiner Website. Es gebe «neue Entwicklungen in der Kälberhaltung Europas», heisst es. Seit 2007 können Bürgerinitiativen für Anliegen mit öffentlichem Interesse werben. Gelingt es ihnen, innerhalb von einem Jahr mehr als 1 Million Unterschriften in mehr als sieben Ländern der EU zu sammeln, so hat sich die Europäische Kommission mit dem Thema zu beschäftigen und gegebenenfalls einen neuen Gesetzentwurf vorzulegen.
Schrittweise alle Käfighaltungsformen verbieten?
Eine der bislang nur wenigen erfolgreichen Kampagnen setzte sich unter dem Schlagwort «End the Cage Age», auf Deutsch in etwa «Beendet das Käfig-Zeitalter», für ein Verbot der Haltung von sämtlichen Nutztieren in Iglus ein. Im Fokus standen die Abferkelbuchten und Kastenboxen der Sauen sowie Käfige für Geflügel, Kaninchen und Nerze. Explizit wurde der Gesetzgeber aber auch aufgefordert, die Einzelhaltung von Kälbern in Iglus zu verbieten. In ihrer Stellungnahme kündigte die Europäische Kommission an, nach einer Folgenabschätzung schrittweise Käfigsysteme für alle Tierarten verbieten zu wollen. Die Kommission empfiehlt:
- Das neugeborene Kalb für mindestens 24 Stunden bei dem Muttertier zu lassen.
- Nach einer guten Kolostrumversorgung viel Milch zu vertränken (20 % des Körpergewichts pro Tag).
- Kälber in kleinen Gruppen von 2 bis 7 Tieren zu halten.
- Mind. 3 m² Stallfläche pro Kalb zur Verfügung zu stellen.
- Eine weiche, verformbare Liegefläche zu gewährleisten.
- Ab der zweiten Lebenswoche ausreichend Raufutter zu verfüttern.
Die ausführliche Meldung des Kälbergesundheitsdienstes finden Sie hier.