Besorgniserregend sind die Resultate besonders deshalb, weil bisher unbekannt ist, wie Pestizide in der Mischung wirken. So schreibt das Beratungs- und Kompetenzzentrum Apiservice. Beobachtete Bienensterben in den letzten Jahren konnten nicht auf einzelne Mittel zurückgeführt werden, da die einzelnen Konzentrationen zu gering waren.

10 bis 20 verschiedene Pflanzenschutzmittel

Beim Apiservice sieht man zwei mögliche Ursachen für die festgestellten Mehrfachbelastungen in Bienen. Einerseits würden die Analysemethoden ständig verfeinert, andererseits seien es die unvermeidlichen Spuren menschlichen Verhaltens in der Umwelt. Wie die 10 bis 20 verschiedenen Stoffe im Körper einer Biene zusammenwirken, ist bisher unbekannt.

Aufruf an Bauern und Bürger

Jeder umweltbewusste Mensch solle in seinem Einflussbereich etwas tun. Schliesslich seien Bienen wichtige Nahrung für Wildtiere und unerlässliche Helfer in der Landwirtschaft. Es gelte daher, wo immer möglich auf Giftstoffe im Pflanzenbau zu verzichten.

Fokus Obstbau

Wenn jetzt im Frühling die Obstbäume blühen, sind die Dienste der Bienen wieder sehr gefragt. Da die Insekten zu dieser Zeit in grosser Zahl unterwegs sind, ruft der Bienengesundheitsdienst zu besonderer Vorsicht auf. Falls Pestizide eingesetzt werden müssen, sollen sie nicht auf offene Blüte gespritzt werden.

Verluste bleiben unbemerkt

Bei Honigbienen werden Verluste oft nicht bemerkt, das heisst, die Zahl an Vergiftungen könnte deutlich höher liegen. Gründe dafür können Fehler beim Übermitteln oder der Entnahme der Bienenproben sein. Andererseits können Honigbeinen Verluste unbemerkt ausgleichen, was bei Wildbienen nicht möglich ist.

Bienenvölker beobachten

Damit Vergiftungen rechtzeitig festgestellt werden können, sollen Imker ihre Bienen regelmässig beobachten, besonders den Flugbetrieb und die Masse der Insekten. Werden Unregelmässigkeiten bemerkt, müsse schnell reagiert werden.

Informationen zur guten imkerlichen Praxis finden Sie hier.

jsc