Zugvögel zu zählen, ist unmöglich – geschweige denn die Anzahl Insekten, die bei Tag oder nachts am Himmel schwirren. Eine Abschätzung ist laut der Vogelwarte Sempach dank Radardaten möglich.
Je nach Jahreszeit unglaubliche Mengen
Jedes Frühjahr seien alleine über Deutschland und Frankreich eine halbe Milliarde Vögel unterwegs, teilt die Vogelwarte mit. Im Herbst, wenn es nach der Brutzeit mehr Einzeltiere gibt, vergrössert sich die Anzahl auf rund 850 Millionen Vögel.
Bei günstigen Bedingungen sollen sich in einer einzigen Herbstnacht 150 Millionen Vögel auf dem Weg nach Süden über unsere Köpfe bewegen – von den Menschen im Allgemeinen vollkommen unbemerkt.
20 Millionen Insekten über Sempach
Auch auf dem Dach des Besucherzentrums der Vogelwarte im luzernischen Sempach wurde ein Radar installiert. Damit konnten die Fachleute sowohl die Biomasse von Vögeln, als auch jene von Insekten abschätzen. Beide ziehen im Herbst zielstrebig in südlicher Richtung davon, während im Frühling nur Vögel ein gerichtetes Zugverhalten zeigen: Sie bewegen sich nach Nordosten, während die Sechsbeiner scheinbar ohne klare Richtung über Sempach unterwegs waren.
Jährlich seien den Radardaten zufolge mindestens drei Millionen Vögel und 20 Millionen Insekten über Sempach in der Luft.
Insekten ziehen einmal pro Jahr
Wie die Vogelwarte erläutert, fliegen Insekten im Gegensatz zu Vögeln im Frühling nicht wieder in ihre Geburtsregion, sondern legen auf dem Weg nach Norden ihre Eier im erstbesten geeigneten Lebensraum ab. Danach sterben sie.
Die neue Generation schlüpft und verbreitet sich in alle Himmelsrichtungen, um wiederum ihre Eier zu platzieren. Erst die letzte Generation des Sommers ziehe zum Überwintern gezielt nach Süden du machen sich im Frühling wieder auf nach Norden