Pestizide in der Landwirtschaft haben verschiedene negative Auswirkungen. Andererseits werden sie oftmals als unverzichtbar bezeichnet. Alternativen sind da sehr erwünscht, erst recht, wenn damit eine seltene Tiergruppe mehr gefördert werden kann.
Nachtdienst im Weingut
In Australien werden kleine Fledermäuse bereits auf zwölf Weinbaubetrieben eingesetzt. Wie die Biologin Elisa Sparrow im Video erklärt, sind die nächtlichen Jäger effizient. Sie fressen etwa die Hälfte ihres Körpergewichts an Insekten pro Tag.
Und in der Schweiz?
Auch hierzulande ist bekannt, dass Fledermäuse Nützlinge für die Landwirtschaft sein können. Die Bernische Informationsstelle für Fledermausschutz (BIF) schätzt die vertilgte Menge Insekten für einheimische Tiere zwar geringer als die australische Biologin, nämlich auf rund einen Drittel des Körpergewichts. Andererseits sind unsere Fledermäuse auch grösser und eine Mausohrkolonie mit 200 Tieren kann in einer Nacht zwei Kilo Insekten vernichten.
Fledermäuse unterstützen
Der Fledermausschutz Schweiz gibt verschiedene Hinweise, wie die nächtlichen Jäger gefördert werden können. Nützlich sind etwa Fledermauskästen, aber auch Hecken und Büsche. Diese sollten einen «Flugkorridor» bilden, denen die Tiere vom Tagesversteck ins Jagdgebiet folgen können.
Das KAG-Magazin schrieb in einem Artikel 2017 weiter, dass Fledermäuse möglichst nicht mit Licht gestört werden sollten. Bewegungsmelder für Leuchten wären demnach von Nestern abgewandt auszurichten. Bei Umbauten sollte man auch an Fledermäuse denken und ihre Ein- und Ausgänge in Zwischendächer erhalten. Der Kot kann als Dünger eingesetzt werden.
Es lohne sich ausserdem, vor den Bauarbeiten mit dem kantonalen Fledermausbeauftragen Kontakt aufzunehmen.
Weitere Informationen des unter www.fledermausschutz.ch