Genetisch hornlose Stiere nehmen bei KB-Organisationen laufend zu. So auch bei den neusten Prüfstieren bei den Red Holstein von Swissgenetics und Select Star. Auffallend ist hier der hohe Anteil an Ladd-Söhnen, die genetisch hornlos sind. In Übersee haben die ersten Ladd-Töchter bereits abgekalbt, und man darf auf seinen ersten töchterbasierten Zuchtwert gespannt sein. Voraussichtlich wird dies im Frühling 2015 passieren.
Die ersten Töchter von Ladd P kalben diesen Winter ab
Auch in der Schweiz werden die ersten Ladd-Töchter diesen November abkalben. Es sind grossrahmige Tiere mit guten Fundamenten. Sie zeigen gute Euteransätze, aber doch eher mit langen Zitzen. Ladd und seine hornlosen Söhne verbreiten das hornlose Gen in rasantem Tempo weiter. Vor allem bei rot nimmt diese Entwicklung stark zu. Schon bald wird es die ersten hornlosen Stierenmütter geben. Richtig angepaart, werden diese sicher wertvolle hornlose Stiere für die Zukunft liefern.
Bei der Rasse Holstein gibt es wenige hornlose Stiere
Bei den anderen Rassen ist die Ausbeute an hornlosen Stieren eher gering. Bei den Holstein fehlt zurzeit ein grosser Spitzenstier. Im Ausland wird vor allem mit dem Holsteinstier Earnhardt P (Man O Man × Lawn Boy) gearbeitet und für die Produktion von hornlosen Holsteinstieren eingesetzt.
Alle Nachkommen haben keine Hörner
Auch Select Star hat in ihrem Angebot einige hornlose Holsteinstiere im Prüftstiersegment. Mit Mitar PP (Mitey × Lawn Boy) und Ivan PP (Colt × Planet) führen sogar zwei Stiere das dominante hornlose Gen in sich, dass heisst, alle Nachkommen sind genetisch hornlos, da ihre Väter das Gen dominant vererben (Homozygot).
Profitieren können sogar Swiss-Fleckvieh-Züchter
Bei der Rasse Swiss Fleckvieh hat Select Star mit Nemo (Ladd × Dream) und Star (Colt × Hans) zwei hornlose Swiss-Fleckvieh-Stiere in ihrem Angebot. Hier ist es schwierig, Swiss-Fleckvieh-Stiere zu produzieren, welche nicht zu einen hohen RH-Blutanteil besitzen und aus Schweizer SF-Stieren stammen.
Beim Brown Swiss ist die Ausbeute bisher auch eher bescheiden. Immerhin gibt es die Prüfstiere Honolulu-P, Emsland-P und Promo-P, alle von Swissgenetics. Und bei Select Star die Prüfstiere Donald-P, Valiant-P oder Vasient-P. Hier ist zu beobachten, dass allgemein wenig unternommen wird, um das hornlose Gen auch bei den Brown Swiss zu fördern.
Peter Fankhauser