Fällt der erste Sonnenstrahl aufs Fell, sind sie da. Auch wenn die Regenfälle anhaltend und die Temperaturen für die Jahreszeit verhältnismässig tief sind, die Fliegen sind aktiv. Dabei sind sie nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. Gerade bei weidenden Tieren können sie sehr rasch einmal Entzündungen verursachen. Davon sind neben offenen Wunden insbesondere die Augen betroffen.

Bis zur Blindheit

Neben einer leichten Entzündung der Bindehaut können Fliegen auch die Infektiöse bovine Keratokonjunktivitis (IBK) verursachen. Es handelt sich dabei um eine meist im Sommer auftretende Augenerkrankung, die häufig bei gealptem Rindvieh auftritt. Die Krankheit entwickelt sich laut dem der Sektion Landwirtschaft Grangeneuve in Posieux FR in vier Stadien, die zur vollständigen Erblindung des betroffenen Auges führen können:

  • Bindehautentzündung: geschwollene Augenlider, rote Bindehaut, Tränenausfluss, starkes Blinzeln
  • Keratitis (Entzündung der Hornhaut): Auftreten eines undurchsichtigen Schleiers auf dem Auge
  • Geschwürbildung der Hornhaut (perforiertes Auge)
  • Blindheit

Neben einer möglichen Impfung ist zur Prävention vor allem eines zu empfehlen: ein funktionierender Schutz vor Fliegen. Bäuerinnen und Bauern wissen, dass nicht alle Tiere in gleicher Weise anfällig auf Fliegen sind. Während sich die einen schon von einzelnen gestört fühlen, scheinen andere deutlich besser mit den hartnäckigen Weidebegleitern umgehen zu können.

Kontrolle lohnt sich

An der Fressachse im Stall lässt sich mit einem kurzen Kontrollblick rasch überprüfen, ob ein Auge geschwollen oder tränend ist. Hier ist Hilfe angezeigt. Neben antibiotischen Salben hilft in der Anfangsphase auch ein Gang in die Drogerie. Kühe, die anfällig sind, sollten zudem einen Augenschutz tragen. Dieser sollte angenehm zu tragen sein und nach Möglichkeit auch nach jedem Weidegang auf eben dieser gesucht werden müssen. Die unten aufgeführten Beispiele lassen teilweise auch auf eine gewisse Kreativität der Bäuerin schliessen.

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