Das Ziel der IG Neue Schweizer Kuh ist es, eine robuste und fruchtbare Herdenkuh zu züchten, die nicht noch immer grösser wird. Daher gibt die IG regelmässig Empfehlungen für Stiere heraus, die für diese Zuchtziele besser vererben. Diese Woche war es wieder soweit.
"Nicht immer grössere Kühe"
Für die Rassen Holstein, Red Holstein, Simmental, Swiss Fleckvieh, Braunvieh sowie Original Braunvieh sind jeweils rund 20 Stiere auf der Liste. Diese Listen sind auf der Website der IG Neue Schweizer Kuh (siehe Link am Schluss des Artikels) abrufbar.
Neben den neuen Stierenempfehlungen hat die IG Neue Schweizer Kuh auch Auswertungen von Zuchtwerten durchgeführt. Dabei verglichen die Fachmänner den Swiss Index (SWI, Zuchtindex der IG) und den Gesamtzuchtwert (Iset) der Zuchtverbände. "Während die besten KB-Stiere rangiert nach Iset weiterhin klar überdurchschnittliche Zuchtwerte für die Grösse aufweisen, liegen die besten nach SWI rangierten Stiere mit ihren Zuchtwerten für die Grösse nahe der Basis der Rasse", steht im Artikel der IG.
Robustere Tiere
Die IG Neue Schweizer Kuh schlussfolgert daraus: Die Selektion mit Hilfe des SWI hilft Kühe zu züchten, die nicht immer noch grösser werden als ihre Vorfahren. Im Gegensatz dazu führen Zuchtentscheide aufgrund des Iset oder der Milchmenge dazu, dass die Kühe von Generation zu Generation nach wie vor grösser werden. Zudem zeigt der Vergleich, dass der SWI in stärkerem Zusammenhang zu einzelnen Fitnesszuchtwerten steht als der Iset.
Wer die einzusetzenden KB-Stiere mithilfe des SWI auswähle, erziele in Merkmalen wie Fruchtbarkeit, Persistenz und Geburtsverlauf besonders gute Zuchtfortschritte (siehe Grafik). Der SWI als Selektionshilfsmittel hilft somit, funktionelle und fruchtbare Kühe für eine problemlose Milchviehherde zu züchten. Hingegen wird die Entwicklung der Milchleistung verlangsamt. Dafür werden aber mit dem SWI die Milchgehalte stärker verbessert als mithilfe des Iset.