Die beiden an PRRS (Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom) erkrankten Tiere wurden eingeschläfert, um eine Verbreitung der Seuche zu verhindern. Fünf Bauernhöfe mit insgesamt etwa 850 Schweinen, die weniger als fünf Kilometer vom betroffenen Betrieb entfernt liegen, wurden unter Überwachung gestellt. Es seien aber keine weiteren Fälle gemeldet worden, was zeige, dass sich die Seuche nicht ausgebreitet habe, teilte der Neuenburger Kantonstierarzt am Mittwoch mit.
Tierschützer wollte Schweine «retten»
Die von der Polizei und dem Amt für Veterinärwesen des Kantons Neuenburg durchgeführten Ermittlungen haben aufgezeigt, wie die Seuche in die Schweiz gelangt ist. Ein Tierschützer gestand in einer Anhörung, dass er zwei Schweine von einem grossen Bauernhof in Katalonien gestohlen habe, um sie zu «retten».
Keine weiteren Schweine vom betroffen Betrieb importiert
Zusammen mit zwei ausländischen Komplizen aus demselben Milieu transportierte er die Tiere in die Schweiz, mit dem Ziel Val-de-Ruz. Es wurden keine weiteren Ferkel aus dem von der Seuche betroffenen spanischen Betrieb eingeführt. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um festzustellen, ob weitere Personen an der Aktion beteiligt waren.
Das Leben Tausender Tiere riskiert
Wer einzelnen Tieren bessere Lebensbedingungen bieten wolle, der riskiere, dass die Einfuhr zur Schlachtung von Tausenden Tieren führen könne, schreibt der Kanton Neuenburg im Communiqué weiter. In der Schweiz würden seit Jahren grosse Anstrengungen unternommen werden, um die Gesundheit des einheimischen Viehs zu schützen.
Keine Gefahr für Menschen
PRRS ist hoch ansteckend und manchmal tödlich für Schweine, aber für den Menschen ungefährlich. Auch das betroffene Schweinefleisch kann gefahrlos verzehrt werden. PRRS führt zu Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen, verminderter Fruchtbarkeit der Eber, zu Geburten von lebensschwachen oder toten Ferkeln, Fieber und Fressunlust.
Letzter Fall in der Schweiz 2012
Obwohl der Erreger weltweit verbreitet ist und in allen Nachbarländern schwere Schäden verursacht, war die Schweiz in den vergangenen Jahren frei von dieser meldepflichtigen Tierseuche. Den letzten bekannten Ausbruch gab es im Jahr 2012. Ursache war die Einfuhr kontaminierten Spermas.