An der Nutztiertagung des Schweizer Tierschutzes forderte Martin Kaske vom Kälbergesundheitsdienst Anpassungen beim RAUS-Programm. Die ungedeckte Fläche sei für die Kälber im Iglu problematisch.
Regen, Schnee, Nebel, extreme Sonne
«Aussenklimahaltung kann vorteilhaft sein, aber es ist nicht automatisch positiv», sagte Martin Kaske, Leiter Präventiv- und Bestandesmedizin Kalb bei Rindergesundheit Schweiz (RGD) in Olten an der 24. Nutztiertagung des Schweizer Tierschutzes. Dieses könne auch ein «Stressor» sein. Er erwähnte Starkregen, Schneefall, Nebel und extreme Sonneneinstrahlung.
Er beantrage deshalb, wie bereits kürzlich in einem Gastbeitrag für die BauernZeitung eine Anpassung in den RAUS-Anforderungen. «Der Kälbergesundheitsdienst (der Teil von RGD ist, Red.) beantragt, in Anhang 6, Teil 2 unter 2.7 für Jungtiere bis 120 Tage die aktuell bestehende Forderung nach einer minimal ungedeckten Fläche von 1,0 m2 ersatzlos zu streichen», sagte Kaske.
Schützenhilfe von den VMMO
Die Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) unterstützen diese Initiative, wie sie am Dienstag mitteilen. Es ist eine rasche Anpassung der Direktzahlungsverordnung (DZV) nötig. «Unmissverständlich gilt , dass weder VMMO noch der KGD die Iglu-Haltung an sich untersagen wollen», heisst es im Communiqé. Auch die Haltung im Aussenklima werde durchaus befürwortet – «doch sehr junge Tieren sind durch Schlechtwetterlagen besonders gefährdet und benötigen einen besseren Wetterschutz als ältere Rinder».
Eine Überdachung – z. B. mittels Ständerkonstruktion mit Trapezblechen - sei hier zielführend und ermögliche einen Witterungsschutz, ohne die Vorteile der Aussenklimahaltung zu gefährden.