Die intensive Landwirtschaft der vergangenen Jahrzehnte hat nach Darstellung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) aus Deutschland die Populationen einiger Brutvogelarten schwer dezimiert. «Der Feldlerche geht es schlecht. Dem Kiebitz geht es noch schlechter», sagte die Sprecherin der Vogelschutzorganisation, Sonja Dölfel, der Deutschen Presse-Agentur.
Tipps sind willkommen
Die Probleme seien vielfältig, wie das Online-Portal der deutschen "Die Welt" schreibt: Die Felder seien so dicht bepflanzt, dass die Vögel keine «Landebahnen» und Brutplätze mehr fänden. Durch das schnelle Wachstum der Feldfrüchte und die beschleunigte Ernte sei zudem für die zweite Brut der Vögel oft gar keine Grundlage mehr gegeben. Manche Bauern gäben auch beim Mähen oder Ernten nicht ausreichend Acht auf Gelege der Vögel. «Viele Landwirte halten aber Rücksprache mit uns und sind geradezu begeistert, wenn sie Tipps für den Umgang mit Brutvögeln bekommen. Bei anderen spricht man gegen eine Wand», sagte Dölfel.
Die Bestände der Feldlerche, vom deutschen Naturschutzbund 2019 bereits zum zweiten Mal zum «Vogel des Jahres» gekürt, seien in Bayern in den 25 Jahren zwischen 1990 und 2015 um 38 Prozent zurückgegangen. Der Trend setze sich fort, bemängelt der LBV. Der Rückgang der Insekten als Nahrungsgrundlage sei ein weiteres Problem für die Vögel. Wiesenbrüter kämpften in den zuletzt trockenen Sommern zusätzlich mit dem Wassermangel, vor allem bei der Aufzucht von Jungtieren.
Agrarpolitik sei Schuld
«Hier sind mittlerweile die Bauern auf unserer Seite, weil sie mehr Wasser für die Felder brauchen», sagte LBV-Experte Andreas von Lindeier. Problem für die Vögel seien nicht die Bauern, sondern die Agrarpolitik aus Brüssel und Berlin, die Landwirte zu einer Intensivierung ihrer Wirtschaftsweise verleite.
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