«Mein Lanz Bulldog D2816 ist hier in Graubünden durchaus etwas Spezielles», sagt Christian Kindschi aus Trimmis. Im Bergkanton seien die Maschinen aus Deutschland schon früher eine Seltenheit gewesen, heute sehe man kaum einen Lanz-Oldtimer.
Seltenheitswert in Graubünden
«So weit ich weiss, sind es nur zwei Lanz Bulldog im Kanton. Wenn ich mit meinem ausfahre, kommen deshalb häufig ältere Leute auf mich zu und sprechen mich an. Einen Lanz hätten sie seit Ewigkeiten nicht mehr oder noch gar nie gesehen, sagen sie dann. Einer hat einmal gemeint, der Lanz Bulldog habe früher als Rolls-Royce unter den Traktoren gegolten», meint der Bündner und lacht verschmitzt.
Kindschis Frau hat den Lanz Bulldog mit Baujahr 1957 von ihrem Vater geerbt. Eigentlich wäre angedacht gewesen, die Maschine in ein Museum zu stellen, aber das wollten die Kindschis nicht. «Ich habe Freude an alten Dingen, von Möbeln über Autos bis eben hin zu Traktoren. Der Bulldog ist ein Stück Landwirtschaftsgeschichte und es freut mich, dieses Relikt aus alten Zeiten lebendig zu halten und zu zeigen», sagt er.
Einer der letzten aus Mannheim
Gemeinsam mit drei Freunden habe er den Traktor von Zürich nach Graubünden gefahren, erzählt Christian Kindschi. «Wir waren mit E-Bikes, einem Motorrad und dem Traktor zwei Tage lang unterwegs über Land», erinnert er sich. Der Lanz Bulldog habe mit seinen 28 PS durchaus mithalten mögen mit den modernen Fahrzeugen, erzählt er.
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Es handle sich um eine der letzten Maschinen, die das Lanz-Werk in Mannheim verlassen hätten, bevor die Marke von John Deere übernommen wurde, hat Kindschi in Erfahrung gebracht. Sein Oldtimer ist demnach wirklich ein besonderes Stück Geschichte. Und Kindschi zeigt ihn lieber auf der Strasse, als ihn in einem Museum verstauben zu sehen.