Wie in Indonesien der Anbau von eigenem Gemüse gegen Armut hilft
In einem unterentwickelten Gebiet in Indonesien werden Bäuerinnen und Bauern geschult, damit sie ihr Gemüse wassersparend und biologisch anbauen können. Das hilft nicht nur gegen Armut, sondern verbessert auch die Ernährung der Bevölkerung.
Herman Jehamu ist ein Kleinbauer der Pfarrei Ka Redong. Er erntet aus seinem organisch gedüngten Garten Karotten für den Speiseplan seiner Familie und zum Verkauf auf dem Markt. (Bild: Steyler Missionare)
Die Insel Flores in Indonesien ist ein extrem unterentwickeltes Gebiet. Viele Menschen sind mangelernährt und unhygienische Verhältnisse tragen zu einer hohen Mütter- und Kindersterblichkeit bei. Armut, geringes Bildungsniveau und Gesundheitsprobleme verstärken sich gegenseitig. Ein Projekt der lokalen NGO «Ayo Indonesia Foundation» hilft armen Bauernfamilien, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Steyler Missionsprokur Schweiz und die Stiftung Solidarität Dritte Welt unterstützen das Projekt. Es soll die Produktivität der Landwirtschaft erhöhen, die Ernährung und Gesundheit fördern und neue Einkommensquellen schaffen.
In der ersten Projektphase wurden einige Hundert Familien in neuen Methoden der Landwirtschaft unterrichtet. Insbesondere wurde das Augenmerk auf Nachhaltigkeit und die Verbesserung der Eigenversorgung durch Gemüseanbau gelegt. Für Produkte, die gezielt zum Weiterverkauf produziert werden, bekamen sie Hilfestellung bei der Vermarktung. Zum Beispiel wurden die Bauern und Bäuerinnen mit Mobiltelefonen ausgestattet, damit sie mit den Händlern auf den Märkten vernetzt sind.
Die Bauerngruppe von Kampung Ago verwendet Plastikfolien, um in der Trockenzeit eine effiziente Wassernutzung zu steigern und die Gemüsebeete vor Beschädigung durch heftige Niederschläge in der Regenzeit zu schützen. Ausserdem hilft die Folie Unkraut zu kontrollieren. (Bild: Steyler Missionare)
1/1
Die Bauern und Bäuerinnen wurden ausserdem darin geschult, wie sie organischen Dünger selber herstellen können. Auf den Gemüsefeldern wurden dank dem Projekt 2021 zum ersten Mal Kunststoffplanen auf den Gemüsefeldern eingesetzt, um in der Trockenzeit eine effiziente Nutzung von Wasser zu gewährleisten und zum anderen Schäden an Land und Gemüse bei sehr heftigen Niederschlägen in der Regenzeit zu vermeiden. Ein Schwerpunkt wird darauf gelegt, dass Bauern von Bauern lernen können und sich so das Wissen verbreitet.
Internationale Projekte
Lesen Sie den nächsten Artikel in diesem Dossier:
International
In Kambodscha ist landwirtschaftliches Fachwissen gefragt
Der Mangel an technischen Fachkräften ist ein grosser Treiber der Armut in Kambodscha, sagt die Organisation Swisscontact. Deshalb setzt sie in einem Projekt genau dort an. Mit qualifizierten Arbeitskräften soll der Privatsektor profitieren.