Die Initiative Agro-sans-frontière Suisse unter der Leitung von Ruth Rossier engagiert sich für den Aufbau einer Wertschöpfungskette von Kartoffeln auf dem Hochplateau in Madagaskar. Gemüseproduzentinnen sind die primären Ansprechpersonen in diesem Kartoffelprojekt, das den Anbau und Konsum von Speisekartoffeln fördert und sich um die Vermehrung von gesundem Pflanzgut kümmert. Mit dem Projekt will die Initiative die Ernährungssicherheit bei Versorgungsengpässen überbrücken – dann, wenn das Grundnahrungsmittel Reis knapp wird.
Es braucht Lagermöglichkeiten
Dieses Jahr konnten im Rahmen des Projekts bereits über vier Tonnen Saatkartoffeln geerntet werden. Diese sind für die lokale Speisekartoffelproduktion bestimmt. Es sind also grundsätzlich genügend Pflanzkartoffeln da, das Problem ist aber deren Lagerung. Das Lager im Ort Fianarantsoa ist viel zu klein, um die gesamte Ernte fachgerecht zu lagern. Weil die Partnerorganisation mit der Verwaltung (Bestellwesen, Lieferung, Bezahlung) nicht sonderlich versiert ist, muss aktuell eine Lagermöglichkeit in den Dörfern gesucht werden.
Ineffizienter Transport
Der lange Transportweg dahin verursacht nicht nur zusätzliche Kosten für die Kartoffelproduzentinnen, es beschädigt auch vorgekeimte Knollen. Die Kartoffeln werden übrigens auf dem Kopf (Frauen 30 kg, Männer 50 kg) zur Strasse getragen und von dort per «Busch-Taxi» zum Lager transportiert und von dort verkauft. «Das ist nicht effizient», wie Ruth Rossier nach ihrem Besuch in Madagaskar analysiert. ASF schlägt der Partnerorganisation deshalb vor, nur noch die kostbaren Pflanzkartoffeln in Fianarantsoa zu lagern und die anderen Knollen für den Weiterverkauf als Speisekartoffeln im jeweiligen Ort zu lagern. Dafür brauche es aber dringend weitere Lagermöglichkeiten vor Ort.