Soja, Rindfleisch, Mangos: Was bei uns auf den Teller kommt, stammt nicht selten aus Brasilien. Im Oktober dieses Jahres finden dort die grossen Wahlen statt. Die Aussichten sind düster: Die Demokratie steht auf dem Spiel, die Schere zwischen Arm und Reich wird grösser, der Regenwald wird weiter abgeholzt und die rassistische Gewalt gegen Minderheiten bleibt erschreckend hoch.
Jugendliche lernen wie Lebensmittel umweltverträglich angebaut werden
Im Nordosten von Brasilien, im Landesinnern des Bundesstaats Paraíba,ist das Klima semi-arid (d. h. mit langen Trockenperioden) und die Gegend ländlich. Hier wächst eine junge Generation heran, die sich aller Schwierigkeiten zum Trotz für eine kleinbäuerliche Existenz entschieden hat. Zivilgesellschaftliche Initiativen wie zum Beispiel die gemeinnützige Organisation ASPTA (Agricultura Familiar e Agroecologia) unterstützen sie auf ihrem Weg. Im Ausbildungsprogramm der brasilianischen Partnerorganisation von «Terre des hommes» Schweiz erfahren die jungen Frauen und Männer, wie sie Bohnen, Kürbisse oder Maniok umweltverträglich und biologisch anbauen können. Auch lernen sie das Einmaleins der tierfreundlichen Nutztierhaltung mit Geissen, Bienen oder Hühnern.
Trotz schlimmer Dürreperiode wurde erstmals Mais produziert
Im letzten Jahr produzierten die Jugendlichen von ASPTA trotz einer schlimmen Dürreperiode erstmals Mais für Couscous. Dieser wird in Paraíba aus gentechfreiem Saatgut und ohne den Einsatz von Pestiziden hergestellt. Es ist ein Grundnahrungsmittel in dieser Gegend von Brasilien. Auch eine nachhaltige Wasserwirtschaft und das Ziehen von Setzlingen gehört zur Ausbildung mit ASPTA. Die Jugendlichen in diesem Partnerprojekt von «Terre des hommes» Schweiz sind stolz auf ihre bäuerlichen Wurzeln.