Die Herkunftsbezeichnung «Swiss made» steht international für höchste Qualitätsansprüche; Produkten, die dieses Siegel tragen, wird viel Vertrauen entgegengebracht. Im Bewusstsein um diese Stärke hat Peter Barmettler, Inhaber und Geschäftsführer von Schiltrac, gemeinsam mit Rigitrac, Zaugg und Landmaschinen Steffen Albert eine «Winterdemo» im bernischen Grindelwald veranstaltet. Gezeigt wurden Geräte für den Winterdienst, allesamt aus heimischer Produktion.
Im Interview spricht der Nidwaldner über den Unterschied zwischen «bewegten» und «statischen» Ausstellungen und über den aussergewöhnlichen Besuch, der im März nach Buochs reist.
BauernZeitung: Herr Barmettler, vor zwei Wochen haben Sie gemeinsam mit anderen Schweizer Herstellern zur «Winterdemo» eingeladen und dabei einen strikten Fokus auf Schweizer Fabrikate gelegt. Sind Sie zufrieden mit dem Anlass?
Peter Barmettler: Ja, aus unserer Sicht war die Demo ein voller Erfolg. Wir haben unsere Produkte an zwei kommentierten Vorführungen gezeigt, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Es sind trotz tiefer Temperaturen jeweils rund 50 Leute erschienen, die grosses Interesse an den gezeigten Maschinen hatten. Das freut uns und zeigt, dass wir mit dem Fokus der Demo richtig liegen.
Inwiefern? Welches Bedürfnis bedienen Sie damit?
Ich glaube, es geht hier natürlich zum einen um Schweizer Qualität, aber zum anderen auch ganz stark um das Vertrauen, das man den Produkten heimischer Herstellung entgegenbringt. Diese beiden Faktoren, Qualität und Vertrauen, bestimmen die Nachfrage und sie haben uns dazu bewogen, die Winteremo mit dem Fokus auf «swiss made» zu organisieren.
«Das Fahren mit einer Maschine toppt alles andere»
Peter Barmettler über das Erlebnis an einer «bewegten» Ausstellung.
Wird dieser Fokus in der Branche ansonsten zu wenig stark betont?
Früher gab es den an verschiedenen Orten; etwa an Messen, wo ganz gezielt Schweizer Produkte ins Zentrum des Interesses gestellt wurden, beispielsweise mit einer eigenen Halle nur für Schweizer Fabrikate. Wir haben die Schweizer Produktion nun an unserer gemeinsamen Winterdemo ganz gezielt zum Mittelpunkt gemacht und ich glaube, dass das sehr geschätzt wurde.
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Ist das Hervorheben der «Swissness» also ein Konzept, das Sie in dieser Form weiterverfolgen?
Ja, wir werden wahrscheinlich im Sommer wieder etwas Ähnliches auf die Beine stellen, dann aber natürlich mit saisonal passender Ausrichtung auf das Grünland. Der Plan ist, vom Mähen übers Schwaden bis zum Laden quasi eine ganze Linie mit Geräten aus Schweizer Fertigung abzubilden. Es ergibt Sinn, Maschinen im praktischen Einsatz an einer «bewegten Ausstellung» zu zeigen und Interessierten gleich vor Ort die Möglichkeit zum Testen zu bieten.
Sind Sie mit Schiltrac aber auch weiterhin an den klassischen Messen präsent?
Klar, die «statischen» Ausstellungen braucht es auch. An der Tier & Technik in St. Gallen sind wir mit Heer Landmaschinen vor Ort und eine Woche später an der Agrimesse in Thun mit einem eigenen Stand. Auch an der Agrama in Bern werden wir im Herbst einen eigenen Stand haben. «Statische» und «bewegte» Ausstellungen ergänzen sich gut, erstere sind optimal für die Kundenpflege und um zu zeigen, dass es einen gibt. Draussen im Praxiseinsatz steht dann das Produkt stärker im Fokus, da ist das Interesse der Besucher etwas anders gelagert: Das Fahren mit einer Maschine toppt alles andere.
Stehen denn auch noch weitere bewegte Ausstellungen in Ihrer Agenda?
Ja, und da freuen wir uns sehr drauf. Im Sommer dürfen wir unsere Maschinen im Berner Oberland vor einem Publikum von Agrarjournalistinnen und Agrarjournalisten aus aller Welt zeigen. Darauf sind wir sehr gespannt. Eines der Jahres-Highlights steht aber schon bald bevor: Am 8. und 9. März sind wir im Rahmen der «Snow Expo» auf der Melchsee-Frutt im Kanton Obwalden. Da messen sich die Schweizer Pistenbully-Fahrer im Geschicklichkeitsfahren und verschiedene Hersteller werden mit ihren schneetauglichen Fahrzeugen vor Ort sein.
Wir zeigen da unseren Schiltrac mit einem Müller Mtrac-Raupenfahrwerk, den die Leute dort auch gleich probefahren können. So ein enormes Interesse wie für den «Raupen-Schiltrac» habe ich bislang noch nicht erlebt. Diese hohe Aufmerksamkeit beschert uns übrigens auch noch Besuch von der Nato.
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Von der Nato? Sie meinen das Militärbündnis?
Ja genau. Man ist dort an Fahrzeugen interessiert, die mit herausforderndem Terrain, mit Schlamm, Wasser und Schnee zurechtkommen. Da setzen die Armeen unterschiedlicher Länder immer mehr auf Traktoren und Transporter und offenbar ist man auch auf unseren Schiltrac mit Raupenfahrwerk aufmerksam geworden. Der kann das. Dass man uns dermassen wahrnimmt, freut uns natürlich sehr, aber bis auf den Besuch ist noch nichts Konkretes geplant. Wir werden sehen, was die Zeit bringt.
Wenn Sie gerade die Zeit ansprechen: Wir befinden uns in einer herausfordernden Zeit für viele Hersteller. Knappheiten, lange Lieferfristen und die Teuerung bestimmen vielerorts den Lauf der Dinge. Wie geht es Schiltrac?
Uns erfassen diese Entwicklungen vielleicht etwas antizyklisch. Uns geht es gut, aber wir spüren diese Entwicklungen möglicherweise dann mit etwas Verspätung. Unsere Lager sind gut bestückt und wir produzieren viel «in house»; anderes beziehen wir von Schweizer Herstellern. Es gibt einige Zulieferer, die stärker an den aktuellen Entwicklungen leiden, aber wir spüren im Moment wenig. Hoffen wir, dass das so bleibt.