George Eustice ist seit Februar britischer Agrarminister, hatte das Amt aber bereits zwischen 2013 und 2019 inne. Der Brexit-Befürworter war nie ein Freund der GAP und will die britischen Landwirte nun aus den Zwängen dieser befreien. Direktzahlungen führten nur zu einer Inflation bei den Landpreisen, so Eunice gemäss aiz.info am Jahreskongress der National Farmers Union (NFU). Er empfahl den Landwirten, sich nicht an das untergehenden Schiff GAP zu heften. 

Ökologisch wertvolle Bewirtschaftungsformen erhalten Prämien

Ab 2021 will Eustice die Direktzahlungen abbauen, wobei es grössere Betriebe stärker treffen soll. Ab 2024 sollen die «Environmental Land Management Schemes» (ELM) in Kraft sein. Dabei soll es Prämien für ökologisch wertvolle Bewirtschaftungsformen geben, die unter anderem zu sauberem Wasser oder mehr Biodiversität führen. 

Britische Landwirte fürchten gemäss aiz.info aber Einkommenseinbussen nach dem GAP-Ende, da die Gelder für die neuen Massnahmen kaum mehr als die Kosten abdecken dürften. Sie fürchten zudem wegen Freihandelsabkommen Billigimporte aus Australien oder den USA und eine Aufweichung der britischen Standards für Lebensmittel. 

Die Landwirte vertrauen dem Agrarminister

Grundsätzlich haben die meisten britischen Landwirte Vertrauen in Eustice. Ihm wird die nötige Bodenständigkeit nachgesagt. Denn Eustice stammt aus einer Familie, die seit über 400 Jahren einen Landwirtschaftsbetrieb in Cornwall bewirtschaftet. Geführt wird er von seinen Geschwistern.