Im ganzen Land seien riesige industrielle Schweinefarmen geplant, berichtet Agrarheute. In einem dieser neuen Hochhäuser sollen jährlich 150'000 Schweine produziert werden können. Man setzt damit sozusagen auf Regionalität, denn jede Provinz oder grössere Gemeinde soll eine bestimmte Menge Schweinefleisch bereitstellen.
Riesige Städte mit riesigem Fleischbedarf
Laut Agrarheute ist China der weltweit grösste Schweinefleischkonsument. Um nur einen Zehntel des Bedarfs der 20-Millionen-Stadt Peking decken zu können, sollen dort bis 2022 rund 890'000 Schweine produziert werden. Die Produktions-Hochhäuser werden als Schlüsselprojekte zur Stabilisierung der Fleischversorgung angesehen.
Ein Richtungswechsel der Regierung
Damit, neu in Stadtnähe im grossen Stil produzieren zu wollen, vollzieht die chinesische Regierung einen Richtungswechsel: Bisher hatte man jahrelang die Produktion in ländlichere Regionen verlagert und dazu mehr als 200'000 meist kleine landwirtschaftliche Betriebe in der Nähe dicht besiedelter Gebiete geschlossen, schreibt Agrarheute.
Der Grund für die nun aufgegebene Verlagerungspolitik waren grosse Probleme mit Abwasser und Gülle von Höfen in Wasser und Boden gewesen. Neu scheint die Regierung der Ernährungssicherheit Vorrang vor Umweltschutz zu geben.
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Bei der Wahl der Stücke ist man in China weniger wählerisch als in der Schweiz. So werden seit Kurzem sogar Schweinefüsse, die in China als Delikatesse gelten, aus der Schweiz dorthin exportiert. (Bild Pixabay)
Noch wird viel importiert
Bis die neuen Bauten erstellt und der Schweine-Bestand Chinas wieder auf- bzw. ausgebaut ist, braucht es noch eine Weile. Bis dahin werden grosse Mengen Schweinefleisch importiert, allein im April seien es 400'000 Tonnen gewesen (170 Prozent mehr als im Vorjahresmonat). Dabei wird bevorzugt aus den USA gekauft, da dort die Preise aktuell besonders günstig sind. Da sich zwischen China und den USA allerdings ein Handelsstreit anbahne, dürfte sich das bald ändern.