IP-Suisse will keinen Zweifel daran lassen, dass das Tierwohl für den Verband und seine Mitglieder ein hohes Gut ist. Dass er die Massentierhaltungs-Initiative (MTI) ablehnt, stehe damit nicht im Widerspruch, wie in einer Mitteilung ausgeführt wird: Man stärke das Tierwohl über Richtlinien, Produktionsweise und Marktaktivitäten. Ein zusätzlicher Verfassungsartikel, wie ihn die MTI vorsieht, sei unnötig.
Daueraufgaben gemeinsam angehen
Mehr Platz im Stall und auf der Weide, die Förderung der Tiergesundheit, artgerechte Fütterung und die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes sind aus Sicht von IP-Suisse «Daueraufgaben». Diese gelte es aber gemeinsam anzugehen – zusammen und partnerschaftlich mit Bäuer(innen), Marktakteuern und Konsumenten. «Dafür leben und arbeiten die IP-Suisse-Bauern.»
Gesetzes- und Marktlage müssen stimmen
Beim Tierwohl brauche es verlässliche Rahmenbedingungen im Sinne eines ambitionierten Tierschutzgesetzes, Höchstbestandesvorschriften, Investitionshilfen und Direktzahlungen, führt der IPS-Vorstand weiter aus. Andererseits müsse am Markt ein Mehrwert möglich sein, dies mit einer fairen Abgeltung dank guter Beziehungen zum Detailhandel. Auf dieser Basis wolle man vorwärts gehen.
«Nein stimmen und erst recht dranbleiben»
In der Bundesverfassung sei der Gesellschaftsvertrag hinreichend verankert und das Prinzip «von oben herab» habe ausgedient, heisst es weiter. Aus diesen Gründen und «mit Respekt vor der Würde des Tieres» empfiehlt IP-Suisse ein Nein zur MTI. Unter dem Motto «Nein stimmen und beim Tierwohl erst recht dranbleiben» will der Verband eine differenzierte Botschaft senden – bevor die Diskussion unsachlich wird.
«Initiativen sind völlig verständlich und legitim»
Die direkte Demokratie in der Schweiz bringt es nach Meinung von IP-Suisse mit sich, dass das Ringen um die Grenzen unternehmerischer Freiheit und gesetzlicher Regeln niemals aufhöre. Aus diesem Grund sei es völlig verständlich und auch legitim, dass es immer wieder Initiativen mit dem Ziel einer besseren Landwirtschaft gibt, die bei der Verfassung ansetzen. Das müsse aber nicht der Weg des Verbands sein.
Generell will der IPS-Vorstand in politischen Fragen unabhängig mitdiskutieren, das heisst frei von Parteiparolen und Verbandspolitik. Hingegen entspreche der direkte Dialog mit Konsumenten – z. B. über das Marienkäfer-Label – sowie Marktpartnern, Branchenverbänden und anderen Organisationen dem Selbstverständnis des Verbands