Die Interessen von Wildbienen und Honigbienen seien deckungsgleich, erstere auf Bienenschutzkonzepte angewiesen, erklärte BienenSchweiz-Präsident Mathias Götti Limacher an der Delegiertenversammlung des Verbands in Sarnen (Kanton Obwalden). Der Verband habe in dieser Sache schon viel Arbeit geleistet, betonte er, so würden neu auch Bienenschutzkurse für die breite Öffentlichkeit angeboten. Anlass für diese Bemerkungen gab eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Durch den Boom der Stadtimkerei kommen Wildbienen wegen Nahrungskonkurrenz unter Druck, so das Fazit der Forschenden.
Ärgerliche negative Schlagezeilen
[IMG 2]Mathias Götti Limacher zeigte sich ärgerlich über die mit dem WSL-Bericht verbundenen negativen Schlagzeilen. Er forderte die Imkerinnen und Imker dazu auf, sachlich an solchen Diskussionen teilzunehmen. So könne auf das Engagement des Verbands, der einzelnen Imker sowie der Imkervereine hingewiesen werden. Schliesslich sei man Teil der Lösung, nicht des Problems.
Bienen zu halten ist nicht der beste Ansatz
«Damit es Honig- wie auch Wildbienen gut geht, braucht es über das ganze Jahr ein abwechslungsreiches Angebot an Blühpflanzen und für Wildbienen insbesondere genügend Nistplätze», betont BienenSchweiz. Viele Laien seien hingegen der Meinung, man müsse als Massnahme gegen das Bienensterben Bienen halten. Tatsächlich aber sei die Bienendichte in der Schweiz im Verhältnis zum vorhandenen Nahrungsangebot vielerorts eher hoch.
Zum Anlegen von Blühflächen motivieren
Um für mehr Nahrung und Nistplätze zu sorgen, lanciert BienenSchweiz ein Blühflächenprojekt unter dem Namen «Kompetenzzentrum Blühflächen3». Damit sollen an möglichst vielen Orten Landbesitzer motiviert werden, an den Standort angepasste Blühflächen anzulegen. Da es dafür viel Fachwissen brauche, sucht der Imkerverband aktuell eine(n) Agronom(in) für das Projekt. Ohne Gegenstimme genehmigten die Delegierten eine Summe von 50'000 Franken als Starthilfe. Grundsätzlich solle das Blühflächenprojekt über Spenden finanziert werden.
Markus Michel folgt auf Bruno Reihl
Von den insgesamt neun Zentralvorstandsmitglieder trat einzig Bruno Reihl, Wilen b. Wollerau, zurück. Er war während fünf Jahren Leiter des Ressorts Honig und damit oberster Verantwortlicher, dass die Qualitätskriterien des Goldsiegels eingehalten werden. Bruno Reihl wurde in Anerkennung seiner grossen Arbeit zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Ressort übernimmt neu Markus Michel, Sachseln. Markus Michel imkert seit rund 15 Jahren und steckt derzeit in der Weiterbildung zum Imker mit Fachausweis. Beruflich ist er Leiter der Musikschule Sarnen.