09:55 Uhr
Vor einer knappen Stunde gingen die Swiss Skills 2018 auf dem Berner Messegelände Bern Expo los. Die Trams 9 Richtung Guisanplatz platzen aus allen Nähten: Viel Publikum - vor allem sehr viele Jugendliche - wollen sich die nationalen Berufsmeisterschaften ansehen. Insgesamt werden bis am Sonntag 150'000 Besucher(innen) erwartet.
In der Halle 7 - genauer: im Zelt 7 - messen sich die Landwirte und Landwirtinnen EFZ. Sie müssen Kühe melken, einen Marktstand aufstellen, ihr Umgang im Geschick mit dem Traktor beweisen und vieles mehr.
Um 9.40 Uhr gilt es ernst für Mike Bircher: Die Aufgabe Melken wartet auf ihn. Kuh Tennesse wird ihm zugelost. Gemolken wird mit einer Melkmaschine DeLaval DelPro MU480. Mike Bircher muss ausserdem einen Schalmtest durchführen. Tennesse nimmts gelassen - der Kandidat äusserlich auch, wie nervös er womöglich ist, lässt er sich nicht anmerken.
10:20 Uhr
Die nächste tierische Herausforderung wartet auf einen Kandidaten: Marc Aebi aus Wynigen BE muss ein Rind nach CH-Tax bewerten. Für die ganze Aufgabe inklusive korrekter Metzgergriffe hat er 25 Minuten Zeit. Zwei Experten beobachten jede seiner Bewegungen.
11:06 Uhr
Das sind übrigens alle Aufgaben, die die Landwirte und Landwirtinnen bewältigen müssen.
- Melken mit Maschine
- Fleischrinderrassen beurteilen, Tierhandlung
- Acker- und Futterpflanzen beurteilen
- Saatmenge berechnen und die Sämaschine richtig einstellen
- Parcours mit Traktor, Frontlader und Palettengabel absolvieren
- einen Marktstand aus einer Auswahl von 20 bis 30 landwirtschaftlichen Produkten erstellen
11:15 Uhr
Wir treffen jemanden, der im Vorfeld und auch während den Swiss Skills sehr viel Arbeit hatte und hat. Martin Schmutz leitet den Geschäftsbereich Bildung beim Schweizer Bauernverband (SBV). Wir haben ihn gleich nach Beginn abgefangen und ihm ein paar Fragen gestellt. Hier das Videointerview. Ein längeres Interview mit ihm im Vorfeld der nationalen Berufsmeisterschaften kann man hier nachlesen.
11:48 Uhr
Vor der Mittagspause schauen wir noch bei den Gemüsegärtner(innen) vorbei. Anna Küng aus Altstätten SG stellt sich der Aufgabe "Traktor", das heisst, sie muss eine Betriebs- und Funktionskontrolle durchführen.
Nicht alle Fertigkeiten der Profis für Feld und Gewächshaus lassen sich aber ausserhalb des praktischen Alltags teste. Deshalb fand im August auf einem Gemüsebetrieb in Ried bei Kerzers FR eine erste Teilprüfung statt. An dieser mussten alle Teilnehmenden pflügen, säen, Tomaten pflegen, Gurken ernten, Radisli rüsten und bündeln, die Spritzbrühe vorbereiten sowie die Feldspritze einstellen und reinigen. Sie sammelten dabei bereits Punkte für die eigentlichen Swiss Skills, die nun stattfinden. Die Teilprüfung auf dem Betrieb wurde gefilmt und wird am gemeinsamen Wettkampf in Bern auf einem grossen Bildschirm gezeigt.
An den Swiss Skills selbst tehen den Kandidaten an je zwei Tagen nun diese weiteren Herausforderungen bevor:
Komptenzbereich Mechanisierung
- Betriebs-und Funktionskontrolle an einem Traktor
- Stapler-Parcours
Kompetenzbereich Anbautechnik
- Nüsslisalat setzen
- Krautstiele in Saatschalen aussäen & in Anzuchtskiste pikieren/eintopfen
- Krankheiten & Schädlingen, Samen, Mangelsymptome, Unkraut & Jungpflanzen erkennen
14:03 Uhr
In der Halle 6 riecht es nach Pferden und das Publikum am Ring ist doch vorwiegend weiblich: Die Halle 6 teilen sich nämlich die Pferdefachleute mit den Gemüsegärtner(innen). Die Pferdefachleute werden in Pferdepflege, Veterinärwesen, Ausrüstungskunde und eigene Geschicklichkeit geprüft. Sie müssen ausserdem Pferde beurteilen. Im Final zeigen die besten Vier ihr Können beim Reiten und Unterrichten.
14.31 Uhr
Wir sind wieder bei den Gemüsegärtnern und Gemüsegärtnerinnen. Ernst gilt es jetzt für Janik Lauber aus Marbach LU. Er muss zwei Quadratmeter Nüsslisalat in eine Holzkiste pflanzen. Das braucht erst Köpfchen. Lauber muss ausrechnen, wie viele Pflanzen er braucht, denn diese dürfen weder zu dicht noch zu locker gepflanzt werden. Danach braucht es Geschicklichkeit und Genauigkeit.
Im Gespräch mit Moderator Martin Freund zieht Janik Lauber anschliessend Bilanz über die soeben absolvierte Aufgabe. Er sei relativ zufrieden, sagt er, auch wenn er am Anfang beim Rechnen einen kleinen Aussetzer gehabt habe. «Ich hätte sicher etwas genauer, tiefer und ausgeglichener pflanzen können», bleibt er bescheiden.
15:21 Uhr
In Halle 6 steht ein Mann mit Mikrofon zwischen Marktständen voll frischem Gemüse und kommentiert für die Besucher(innen), welche Aufgaben die jungen Gemüsegärtner soeben absolvieren. Es ist Martin Freund, der später am Tag auch noch als Experte amten wird. Er sagt im Video-Interview, was er sich von den Swiss Skills für den Beruf erhofft und worauf er sich am meisten freut.
Das wars für heute. Wir melden uns in den nächsten Tagen immer mal wieder von den Swiss Skills und berichten nächste Woche gross in der Printausgabe der BauernZeitung.
jw