«Wenn alle Ausgabenbereiche so sorgsam mit ihren Mitteln umgegangen wären wie die Landwirtschaft, dann hätten wir auf Bundesebene einen riesigen Überschuss von 40 Milliarden Franken», stellte Martin Rufer klar. Der Direktor des Schweizer Bauernverbandes (SBV) erläuterte auf dem Bundesplatz, wie die Landwirtschaft dreifach von den Sparplänen zur Behebung des Bundes-Finanzlochs betroffen ist:
Budget 2025: Kürzung um rund 1,5 Prozent oder 50 Millionen Franken.
Zahlungsrahmen 2026–2029: Total 230 Millionen Franken weniger.
Sanierung des Bundeshaushalts: Beitrag der Landwirtschaft von jährlich rund 210 Millionen Franken.
Die Vertreter(innen) von SBV, dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) und der Junglandwirte (Jula) liessen keinen Zweifel daran, dass sie sich gegen diese Vorhaben wehren werden. Denn die politischen Beratungen stehen noch bevor.
Minimale Sicherheit
SBLV-Präsidentin Anne Challandes erinnerte an die tiefen Einkommen der Bauernfamilien. Oft könne man sich z. B. keine Ferienvertretung leisten. «Diese Kürzung verstösst gegen den Verfassungsauftrag und gegen das Landwirtschaftsgesetz», so Challendes. Man müsse sich im Minimum auf die zugesagten Entschädigungen verlassen können.
Denn die Direktzahlungen würden natürlich in der Finanzplanung der Betriebe berücksichtigt, gab Leana Waber, Jula, zu bedenken. «Das Perfide daran ist: Wenn die Direktzahlungen sinken, haben wir keine Möglichkeit, unsere Leistungen entsprechend zu reduzieren», so Waber. «Sonst verlieren wir jegliche Unterstützung.»
Seit Jahrzehnten gleich
Jetzt bei denjenigen zu kürzen, die bereits unter enormem wirtschaftlichem Druck stünden und seit Jahrzehnten nominal gleich viel erhielten, sei «respektlos gegenüber der Arbeit der Bauernfamilien», resümierte SBV-Präsident Markus Ritter.