Ökologische Infrastruktur – was ist denn das? Der Bund will sie sicherstellen, gemäss seinem Aktionsplan zur Biodiversitätsförderung in der Schweiz. Was darunter zu verstehen ist, dürften sich jedoch noch viele fragen. Antworten gibt die mobile Ausstellung «Ökologische Infrastruktur – ein Lebensnetz für den Aargau». Sie will das Thema niederschwellig erklären und die Besuchenden zum Mitmachen anregen.

Ausstellung mit sechs Modulen

Alex Stirnemann vom Naturama Aargau und sein Team haben die Wanderausstellung im Auftrag der Abteilung Landschaft und Gewässer entwickelt. Bis Ende Mai war sie vor dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt in Aarau erstmals aufgestellt. An sechs palettengrossen Modulen zeigen die Ausstellungsmacher mittels verschiedenen Medien, welche Tiere und Pflanzen im Aargau unter welchen Bedingungen leben und was jeder und jede zur Förderung der ökologischen Infrastruktur tun kann. Diese wird definiert als ein Netz aus hochwertigen Naturräumen und Naturschutzzonen. Die sind für das Überleben von Tieren und Pflanzen zentral.

Die Umsetzung müsse von der öffentlichen Hand, Privatpersonen, Immobilienfirmen, Waldeigentümern und Landwirten gemeinsam angegangen werden, wird gefordert. Die Ausstellung spricht alle an.

Landwirt geht mit gutem Beispiel voran

Viele Leistungen in dieser Hinsicht erbringt der Biolandwirt und Grossrat Thomas Baumann in Suhr. 60 Prozent seiner 40 Hektaren LN sind als Biodiversitätsflächen ausgewiesen. «Wir produzieren Biodiversität und wertvolles Naherholungsgebiet», sagt er. Auf seinem Land wechseln sich Blumenwiesen mit Feldern ab. Tümpel, Ast- und Steinhaufen bieten zusätzlichen Lebensraum für Frösche, Eidechsen und Blindschleichen. Dass es funktioniert, zeigt die Rückkehr des seltenen Vogels Neuntöter, welcher nach über 50 Jahren wieder in Suhr brütet.

Die Massnahmen lohnen sich auch finanziell: «Für meine Biodiversitätsflächen erhalte ich Direktzahlungen, die vergleichbar sind mit jenen für den Anbau von Mais oder Weizen, teils sogar höher», sagt Thomas Baumann.

Ausstellung kann gebucht werden

Die Wanderausstellung «Ökologische Infrastruktur» ist an der ALA 23 vom 30. August bis 3. September in Lenzburg zu sehen und kann für grössere Anlässe auf Dorfplätzen, Gewerbearealen usw. gebucht werden.

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