Eine Reihe der Anpassungen im aktuellen landwirtschaftlichen Verordnungspaket sind nach Meinung der Landwirtschaftskammer des Schweizer Bauernverbands (Laka) politisch aktuell oder schon länger fällig. Die Mitglieder halten fest, dass die Produktion nicht weiter geschwächt werden dürfe und führen in einer Mitteilung die wichtigsten Punkte ihrer Stellungnahme aus.
Die Total-Revision findet Anklang
Zu den länger fälligen Anpassungen zählt die Laka die Total-Revision der Strukturverbesserungsverordnung. Deren Harmonisierung und Vereinfachung begrüsse man, ebenso die vorgesehen zusätzlichen Massnahmen zur Förderung des Anbaus robuster Reb- und Obstsorten und damit zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (PSM).
Keine höheren Anforderungen für Herdenschutz-Beiträge
Zwar finden die geplanten höheren Sömmerungsbeiträge die Zustimmung des SBV, die daran geknüpften verschärften Anforderungen für die Behirtung von Schafen lehnt er aber ab. Es sei angesichts der je nach Sömmerungsgebiet unterschiedlichen Umsetzung des Herdenschutzes nicht angebracht, den Zusatzbeitrag mit mehr Bedingungen zu verbinden. Ausserdem fordert der Verband auch eine Unterstützung der anderen gesömmerten Nutztiere, da sie ebenfalls im Beuteschema des Wolfes fallen würden, so die Argumentation.
Freiberger Pferde weiter fördern
Im Weiteren verlangt der SBV eine Erhöhung des Budgets zur geplanten Förderung gefährdeter Nutztierrassen. Dies mit dem Ziel, dass darunter nicht bestehende Programme wie jene für die Freiberger Pferde leiden.
Neue Verfahren nicht zu streng regulieren
In einem aktualisierten Positionspapier legt die Laka Vor- und Nachteile neuer gentechnischer Züchtungsverfahren dar:
- Im Grundsatz sei die Freiheit von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) die Basis der Qualitätsstrategie und damit der Glaubwürdigkeit der Schweizer Landwirtschaft.
- Moderne Sorten ohne artfremde Gene könnten aber dank Resistenzen zur Reduktion des PSM-Einsatzes und damit zum Umweltschutz beitragen.
- Ausserdem könnten sie den Herausforderungen des Klimawandels besser gewachsen sein.
Eine zu strenge Regulierung könne dazu führen, dass die Schweiz züchtungstechnisch abgehängt wird, gibt die Laka zu bedenken. Schliesslich sei die Schweiz in weiten Bereichen von der Züchtungsarbeit und den Entwicklungen im Ausland abhängig.