Schweizer Milchproduzent(innen) bekommen derzeit drei bis fünf Prozent mehr für ihre Milch als noch vor Jahresfrist. Soweit die Zahlen, doch von einer Trendwende am Milchmarkt kann aus Sicht der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) keine Rede sein. Wegen höherer Kosten bleibe von diesen Preiserhöhungen unter dem Strich nichts übrig.
Nicht übertreiben, aber beobachten
Man wolle nicht unnötig alarmistische Töne anschlagen, schreiben die VMMO in einer Mitteilung. Aufziehende dunkle Wolken am Horizont dürften aber auch nicht ignoriert werden. Milchproduzenten würden wegen massiv höherer Preise für Maschinen, Futter, Treibstoffe, Medikamente, Verbrauchsmaterial, Energie, baulichen Unterhalt und andere Produktionsmittel von einer wahren Kostenlawine überrollt. «Die aktuelle Marktsituation ist paradox, einerseits ist Milch gesucht, andererseits sinken die Nettoerträge der Produzenten.» Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten bleiben nicht ohne Folgen.
Kostenwahrheit, um Betriebsaufgaben zu verhindern
Die Anzahl Milchproduzenten wie auch jene der Milchkühe sei rückläufig und immer mehr Milchbauern würden sich den Ausstieg überlegen. Überproportional betroffen sind laut VMMO jene, die Milch als Hauptbetriebszweig produzieren.
«Es ist höchste Zeit, dass die Milchkäufer endlich Preise bezahlen, welche die Kostenwahrheit und den Markt auch wirklich abbilden», fordern die VMMO. Man werde sich in den nächsten Monaten mit diesem Thema befassen, um die Position der Produzent(innen) für künftige Milchpreisverhandlungen zu stärken.