«Ich war in den letzten Jahren mit meinen Erträgen, dem Unkrautdruck und der Bodenstruktur nicht mehr zufrieden», erklärt Stefan Brunner. Er produziert Gemüse und betreibt Ackerbau in Aarberg BE und ist Mitglied beim neu gegründeten Verein Agricultura Regeneratio. Derzeit richtet Brunner seinen Bio-Betrieb Eichhof regenerativ aus.
Ein Kurs als Basis
«Das Fundament für die regenerative Landwirtschaft auf unserem Betrieb ist der Bodenkurs der Grünen Brücke» darauf soll in Richtung Permakultur und Agroforst aufgebaut werden, so Brunner. Den Kurs wird er im nächsten Jahr besuchen. Er hat aber bereits viel auf seinem Betrieb ausprobiert, auch Elemente der Permakultur und von Agroforst. Die wichtigsten schon gemachten Änderungen beschreibt der Biobauer wie folgt:
- Doppelte Gründungen anstelle einer zweiten Kultur Gemüse im Herbst
- Geohobel statt Pflug
- Flächenrotte mit Ferment auf einigen Flächen, wo es in die Fruchtfolge gepasst hat
Ausserdem experimentiert der Berner mit Mulch und hat sich eine Setzmaschine gekauft, die Gemüse in eine Mulchschicht setzen kann. Die Ergebnisse seiner Versuche seien bisher sehr zufriedenstellend gewesen.
Kein ökonomischer Entscheid
Die Umstellung auf regenerativen Anbau sei keine rein ökonomische Entscheidung gewesen, erklärt Brunner. Zwar erwartet er auf bessere Erträge bei gleichbleibendem oder sogar sinkendem Aufwand übers ganze Jahr. Andererseits verzichtet er zugunsten von Gründüngungen für den Boden auf eine zweite Kultur. «Es kämpft bei mir Kopf gegen Bauch: der Kopf möchte umsetzen, was ich in der klassischen Ausbildung gelernt habe. Mein Bauch aber sagt, ich sollte den Boden anders bewirtschaften», führt er aus. Man müsse zwei Schritte vorausschauen.
Für die regenerative Landwirtschaft gibt es keine Richtlinien und auch kein Label. Brunner vermarktet aber viel direkt und kann so, den Preis abfedern zu können.
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