Die Freihandelsabkommen würden die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft unter Druck setzen, schreibt Sals in einer Mitteilung. Die Produkte würden im Ausland mit im Inland verbotenen Methoden hergestellt.
Begrenztes Interesse
Die Schweizer Wirtschaft habe nur ein begrenztes Interesse am Handel mit Mercosur-Saaten habe. Schliesslich würden nur 1,5 Prozent des gesamten Exports dorthin fliessen. Das Mercusor-Abkommen komme nur der exportierenden Industrie entgegen, vor allem Pharma-Unternehmen.
Besseren Schutz gefordert
Insbesondere bei Rind-, Schweine- und Pouletfleisch, Zucker, Getreide und Wein müsse die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft Zugeständnisse machen. Obwohl es jeweils um kleinere Mengen gehe, befürchtet Sals, dass die Kombination mehrer Freihandelsabkommen eine kumulierte Wirkung auf den Schweizer Markt haben könnte.
Daher fordert Sals einen besseren Schutz der geografischen Angaben (AOP und IGP, insbesondere beim Gruyère AOP). Man wünscht sich dasselbe Schutzniveau wie jenes zwischen der EU und Mercusor.
Deklaration verbessern
Gleichzeitig fordert Sals auch eine bessere Deklarationspflicht von Produkten, insbesondere bei verarbeiteten. Damit sollen die Konsumenten besser informiert werden. Schliesslich seien in Brasilien erst kürzlich neue Pflanzenschutzmittel zugelassen worden. Schweizer Kunden müssten wissen, dass Importware zum Teil mit Produktionsmethoden hergestellt worden sind, die in der Schweiz verboten sind.
Abschliessend äussern will sich die Vereinigung erst nach Abschluss des laufenden Prozesses.
Grosse Unterschiede zu den USA
Mit Blick auf ein Freihandelsabkommen mit der USA betont Sals, dass sich die Schweizer Konsum- und Produktionsmethoden stark von den amerikanischen unterscheiden. Wirtschaftliche Interessen dürften nicht über Zielen der nachhaltigen Entwicklung stehen. Es wird auf die Bundesverfassung verwiesen, wo zu lesen sei, dass Freihandelsabkommen zur nachhaltigen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft beitragen müssen. Dieser Grundsatz sei mit dem Import von gentechnisch verändertem Mais und hormonbelastetem Fleisch aus den USA nicht zu vereinbaren.