Die Co-Präsidentinnen und Co-Präsidenten des Solothurner Komitees «Nein zur unnötigen Tierhaltungsinitiative» informierten am 16. August 2022 auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Betriebsgemeinschaft Murer/Hänggärtner in Recherswil über die Folgen der Initiative gegen Massentierhaltug (MTI). Sie empfehlen ein Nein.
Noch mehr Fläche benötigt
Dabei kam auch Andrea Hürzeler zu Wort. Sie hat erst kürzlich den Hof mit Schweinehaltung von ihren Eltern übernommen. Die MTI würde ihre wirtschaftliche Existenz in Frage stellen, sagt sie. Für die gleiche Anzahl Tiere würde es drinnen und draussen mehr Stallfläche benötigen, obwohl die Schweiz, verglichen mit der EU schon heute grössere Flächen und einen höheren Tierwohlstandart anbiete, so Hürzeler.
Vorbildliche Schweiz
Auch der Präsident des Solothurner Bauernverbandes, Andreas Vögtli nannte den hohen Tierwohlstandard in der Schweiz als Argument zur Ablehnung der Initiative. Das Schweizer Tierschutzgesetz sei im Jahr 1981 in Kraft getreten, aber seither habe sich dieses konstant weiterentwickelt. Im Vergleich mit der EU, wo es beispielsweise in der Haltung von Milchkühen oder Rinder gar keine Vorgaben gebe, stehe die Schweizer Tierhaltung vorbildlich da.
Die Redner und Rednerinnen nannten als weitere Argumente gegen die MTI:
- Verminderte Kaufkraft wegen steigenden Kosten
Weniger Wahlfreiheit für Konsumentinnen und Konsumenten
Versorgung der Bevölkerung mit einheimischen, tierischen Produkten gefährdet
Verlust an Arbeitsplätzen
Steigende Importe von nicht-tierfreundlich hergestelltem Fleisch
Freie Marktwirtschaft werde umgangen
Anzahl Tiere reduzieren
Die Landwirte Martin Hänggärtner, Christian und Daniel Murer, auf deren Betrieb die Medienorientierung stattfand, führen einen Betrieb mit Eier- und Milchproduktion. Sie führten aus, welche Auswirkungen die Initiative auf ihren Hof haben würde: Trotz sehr vorbildlicher Tierhaltung müssten sie viele Zusatzinvestitionen tätigen und die Anzahl Tiere umfangreich reduzieren, heisst es. Sie lehnen die Initiative deshalb ab.
Die Referate aller Teilnehmenden finden sich auf der Website des Solothurner Bauernverbandes unter diesem Link.