Einmal mehr steht die Schweizer Landwirtschaft mitten in einem Abstimmungskampf. Dieses Mal gehts um die Massentierhaltung. Und so wie alle anderen landwirtschaftsbezogenen Initiativen in den letzten Jahren ist auch diese gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Denn es werden einmal mehr nur leere Versprechungen gemacht und Halbwahrheiten verbreitet.
Die Absatzzahlen sprechen eine andere Sprache
Die Initianten versprechen, dass «Tierfabriken» verschwinden und es dann allen Tieren besser gehen würde. Na ja, allen, ausser denen bei Herrn und Frau Schweizer zu Hause, denn das ist einmal mehr nicht dasselbe. Dazu kommt, dass dann die ganze grüngewaschene Tierliebe keiner bezahlen will. Denn die Absatzzahlen von Bio- und Labelfleisch sprechen eine andere, sehr deutliche Sprache. Man muss kein Genie sein, um zu merken, dass Tierwohl alle wollen, nur vorausgesetzt, es kostet nichts.
Der Jäger und Sammler war einmal
Denn bereits heute gäbe es für alle, denen das Tierwohl am Herzen liegt, genug Produkte, welche sich von den bereits sehr hohen, weltweit unerreichten Schweizer Tierhaltungsstandards sogar noch abheben. Nur leider scheitert das Wachstum dieses Angebots am fehlenden Absatz. Das ist die traurige Realität unserer modernen doppelmoralistischen Gesellschaft.
Wir wurden vom Jäger und Sammler zum Schnäppchenjäger und Gammler. Jeder will immer alles, vom Besten, sofort und zum billigsten Preis, aber sicher nicht dafür was tun oder sogar ein Prozent seines Einkommens dafür mehr ausgeben. Wie war das noch mal mit dem Fünfer und dem Weggli? So gesehen werde ich wohl beim nächsten Autokauf mal versuchen, ob ich der Umwelt zuliebe einen neuen superökologischen Tesla zum Preis eines gebrauchten Opel bekomme.